Grund für die anhaltende Beliebtheit der Oper sind neben ihren musikalischen Kostbarkeiten – etwa Nemorinos Una furtiva lagrima – ihr zentrales Thema: die Liebe und die große Frage: „Wie werde ich glücklich?“.
Vera Nemirova, die sich zu den ganz großen Vertretern im Regiefach entwickelt hat und diesen Sommer die LULU bei den Salzburger Festspielen inszenieren wird, spürt dieser Frage nach und schickt ihre Protagonisten auf die Suche nach wahren Werten und Gefühlen.
Der Kopf der schönen Adina steckt zunächst so voller Wunschvorstellungen, dass sie die tiefen Gefühle, die der schüchtern-liebenswerte Nemorino für sie hegt, gar nicht wahrnimmt und sich eher für den männlich-selbstsicheren Belcore interessiert, bis Doktor Dulcamara auftaucht, der dem Glück ein bisschen auf die Sprünge hilft. Donizetti hat dankbare Rollen für alle Protagonisten geschrieben, für die in Bonn ein junges, spielfreudiges Ensemble zur Verfügung steht. Sigrún Pálmadóttir (Adina), Tansel Akzeybek (Nemorino), Giorgos Kanaris (Belcore), Martin Tzonev (Dulcamara) und Susanne Blattert (Gianetta), der Chor des Theater Bonn und das Beethoven Orchester Bonn singen und spielen unter der Leitung von Christopher Sprenger.