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Theater Bremen: „Die zehn Gebote“nach den Filmen „Dekalog 1  – 10“ von Krzysztof Kieślowski und Krzysztof Piesiewicz

Premiere am Samstag, 3. Mai um 19.30 Uhr im Theater am Goetheplatz. -----

Die ganz großen Themen anhand der Schicksale Einzelner. Basierend auf den Fernsehfilmen des polnischen Filmers Krzysztof Kieślowski werden „die zehn Gebote“ von dem tschechischen Regisseur Dušan David Parizek inszeniert, der zehn Jahre lang das Prager Kammertheater sehr erfolgreich geleitet hat und unter anderem in Zürich, Hamburg und Düsseldorf tätig ist. Er untersucht mit seiner Bearbeitung große Leidenschaften, zwischenmenschliche Tragödien und Komödien.

Kieślowskis Filme aus den 1980er Jahren, die die biblischen Zehn Gebote aus heutiger Sicht reflektieren, sind Kult. In allen geht es um gewöhnliche Menschen, die vor aktuellen ethischen Entscheidungen stehen: Sie sind besessen von Liebe, Egoismus und Habgier, sie glauben an sich, zweifeln an Gott, töten. Ein Lebensraum verbindet Schicksale all derer, die oft für das Zusammensein keine Zeit mehr haben. „Passt auf, neben Euch leben andere Menschen. Das, was Ihr tut, betrifft nicht nur Euch, sondern auch die, die Euch nah sind oder auch etwas weiter weg und deren Anwesenheit Ihr überhaupt nicht vermutet”, beschrieb Kieślowski einmal diesen Zusammenhang.

Vom ersten Gebot – „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ – bis zum zehnten – „Du sollst nicht begehren Deines Nächstes Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat – werden auf der Bühne moderne Menschen Geständnisse ablegen und ihre Lebensgeschichten erzählen, die schwerpunktmäßig ein Gebot zum Thema haben, aber bisweilen auch andere Gebote streifen. Produktionsdramaturgin Viktorie Knotková: „Es geht um zehn Menschen, die sich mit großen ethischen Fragen, persönlichen Traumata, unvergesslichen Erinnerungen auseinandersetzen und durch das Erzählen davon, durch das Mitteilen, eine Möglichkeit suchen, um ihre Seele zu erleichtern. Sie wenden sich direkt an uns Zuschauer, die eine besondere Art Gemeinschaft bilden.“ Das Theater wird in den Inszenierungen von Dušan Parizek immer zu einem Ort des Dialogs, zu einem angstfreien Raum. Trotz aller Schwere des Schicksals, so die Dramaturgin weiter, gäbe es aber auch durchaus Humor: „Wir wollen alle aus unserer Einsamkeit ausbrechen, wir möchten gemeinsam nachdenken, aber auch lachen. Es wird zum Teil wirklich sehr lustig.“

Regie und Bühne: Dušan David Parizek

Kostüme: Kamila Polívková

Dramaturgie: Viktorie Knotková

Mit: Martin Baum, Betty Freudenberg, Nadine Geyersbach, Lisa Guth, Irene Kleinschmidt, Johannes Kühn, Gabriele Möller-Lukasz, Frank Seppeler, Robin Sondermann, Alexander Swoboda

Weitere Termine unter www.theaterbremen.de

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