Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Pforzheim, Uraufführung: „Perfekt unperfekt“ Ballett von Guido Markowitz und Damian Gmür Theater Pforzheim, Uraufführung: „Perfekt unperfekt“ Ballett von Guido...Theater Pforzheim,...

Theater Pforzheim, Uraufführung: „Perfekt unperfekt“ Ballett von Guido Markowitz und Damian Gmür

Premiere am 11. November 2018 um 20 Uhr im Schmuckmuseum Pforzheim/Reuchlinhaus (Jahnstraße 42/75172 Pforzheim)

Seine erste Premiere der Saison präsentiert das Ballett Theater Pforzheim außerhalb seines Hauses am Waisenhausplatz. Unter dem ironischen Titel „Perfekt unperfekt“ entwerfen Ballettdirektor Guido Markowitz und Choreograph Damian Gmür im berühmten Reuchlinhaus des Architekten Manfred Lehmbruck eine mehrteilige, physisch atemberaubende Performance. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Museums, dass das Schmuckmuseum sein Thema mit dem Tanz verbindet.

 

In der Tiefe verhandelt die Inszenierung aktuelle Themen der Zeit: Narzissmus, die Erfahrung von Schnelllebigkeit und die Frage nach der Möglichkeit authentischen Lebens. Als Gast tanzt die gehbehinderte Balletttänzerin Sophie Hauenherm aus Dresden.

Es ist bereits die vierte Produktion, deren choreographische Autorenschaft Guido Markowitz und Damian Gmür teilen und ihre zweite gemeinsame am Theater Pforzheim. Mit „Perfekt unperfekt“ im Schmuckmuseum setzt Ballettdirektor Markowitz seine vor drei Jahren begonnene Serie fort, Produktionen an ungewöhnlichen Orten in Stadt und Region zu platzieren. Frühere Spielorte bildeten die Schloss- und Stiftskirche St. Michael sowie das Emma-Jaeger-Bad.

Der ironische Titel des Ballettabends verweist auf Momente des Unperfekten im Alltag. Sie bilden den Kontrast zum schönen Sein und manchmal auch zum »Scheinsein«. Zu diesem Thema der »wahren Schönheit«, aber auch damit verbunden, dem Thema des eigenen Überlebens, der Eigenständigkeit und des eigenen Wertes, haben sich Markowitz und Gmür in den vergangenen Wochen in den Räumen des Schmuckmuseums auf eine Spurensuche begeben.

In ihrer gemeinsamen konzipierten und choreographierten Kreation treten Raum, Schmuck, Körper und Tanz in nachdenklich machende, hybride, oft dynamische, dann wieder innehaltende Dialoge der Körper, die Schönheit in der Rush Hour des Lebens abbilden und sie gleichzeitig im Gegensatz zu ihr aufsuchen. Denn immer schneller dreht sich das Rad der Zeit. Wer hat den Mut, anders zu sein? Die komplexe, hochdynamische Choreografie nähert sich in facettenreichen Schlaglichtern der (versteckten) Schönheit des Unperfekten, die uns zu dem macht, was wir sind: einzigartige Individuen. »Der Schmuck dient als zentrales Symbol und Reibungspunkt, währt er doch ewig, während Tanz flüchtig ist«, so Markowitz und Gmür, und weiter: »Schmuck symbolisiert Verbindung und Ewigkeit, und ist gleichzeitig zerbrechlich. Er erzählt von der Verletzbarkeit des Menschen. Diese Spannungsfelder interessieren uns.«

Als Gast-Tänzerin des Ensembles tritt Sophie Hauenherm auf. Sophie Hauenherm absolvierte eine Bühnentanz-Ausbildung an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Sie tritt in Pforzheim ihr erstes Engagement seit ihrem Abschluss an. Für das Kostümbild zeichnet Katharina Andres verantwortlich.

Die Produktion wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Mit Elias Bäckebjörk, Stella Covi, Leon Damm, Ria Girard, Sophie Hauenherm (a.G.), Abraham Iglesias, Selene Martello, Eleonora Pennacchini, Alba Valenciano, Evi van Wieren und Dario Wilmington

Kostüm: Katharina Andes

Weitere Vorstellungen am Sa, 17. November, Sa, 1. und So, 2. Dezember, jeweils um 20 Uhr im Schmuckmuseum Pforzheim

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑