Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater St, Gallen: "Die lächerliche Finsternis" - Szenisches Konzert nach einem Hörspieltext von Wolfram Lotz Theater St, Gallen: "Die lächerliche Finsternis" - Szenisches Konzert nach...Theater St, Gallen: "Die...

Theater St, Gallen: "Die lächerliche Finsternis" - Szenisches Konzert nach einem Hörspieltext von Wolfram Lotz

Premiere: Mittwoch, 9. Dezember 2020, 20 Uhr, Lokremise St.Gallen

Der Stoff hat eine lange Geschichte und in der Literatur und im Kino Spuren hinterlassen. 1899 erzählte Joseph Conrad in seinem Roman Herz der Finsternis vom englischen Seefahrer Marlow, der den Auftrag erhält, im Dschungel den Leiter einer Kolonialstation ausfindig zu machen. Marlows gefährliche und beschwerliche Reise hat Werner Herzog 1972 zu seinem Abenteuerfilm Agiurre – Der Zorn Gottes inspiriert und war die Basis für Francis Ford Coppolas Apocalypse Now von 1979. Wolfram Lotz hat 2013 eine Hörspielversion geschaffen.

 

Der deutsche Dramatiker, Hörspielautor und Lyriker verlegt die Geschichte in den Hindukusch und begleitet Hauptfeldwebel Oliver Pellner und Unteroffizier Stefan Dorsch auf der Suche nach dem durchgedrehten Oberstleutnant Deutinger, der zu liquidieren ist. Im Verlauf der Reise werden irrwitzige Geschichten erzählt, und es kommt zu Begegnungen, die in ihrer scheinbaren Willkürlichkeit an Traumsequenzen erinnern.

Jonas Knecht sieht die Flussfahrt als Kopf-Trip, als Fahrt ins Innere der beiden Menschen. Er inszeniert sie als szenisches Konzert mit den Live-Musikern Nico Feer, Martin Flüge und Andi Peter. „Das Publikum wird über weite Strecken Kopfhörer aufhaben und so auf intime Weise, jede und jeder für sich, lauschen und den Text erleben können. Dann wird es zum wirklichen Trip ins Innere“, sagt Jonas Knecht.

Wolfram Lotz, 1981 in Hamburg geboren, ist ein Meister der flirrenden Übergänge von Ernsthaftigkeit zu Ironie und zurück. Was ihn auszeichnet, ist die Fähigkeit, „ernste Themen mit einem Augenzwinkern zu behandeln und in Ironie zu verpacken, dass sie erst mal leicht, lustig und gut geniessbar rüberkommen“, sagt Jonas Knecht. „Dann gibt es plötzlich einen totalen Bruch, und es geht so richtig um etwas: um Zwischenmenschliches, um Ängste, um Menschen, deren Seelen offengelegt sind.“

Inszenierung                Jonas Knecht
Ausstattung                Markus Karner
Sounddesign                Albrecht Ziepert
Dramaturgie                Stefan Späti

Hauptfeldwebel Pellner        Birgit Bücker
Unteroffizier Dorsch            Anna Blumer
Lodetti / Stojkovič / Reverend Lyle Carter / Chor
                    Anja Tobler
Tofdau / Papagei / Chor        Jeanne Le Moign
Ultimo Michael Pussi / Chor        Fabian Müller
Oberstleutnant Deutinger / Kriegsberichterstatter / Chor
Moritz Bürge

Live-Musik                Nico Feer
                    Martin Flüge
Andi Peter

Vorstellungen
Samstag, 5. Dezember 2020, 20 Uhr (Premiere)
Donnerstag, 10. Dezember 2020, 20 Uhr
Dienstag, 15. Dezember 2020, 20 Uhr
Mittwoch, 16. Dezember 2020, 20 Uhr
Samstag, 19. Dezember 2020, 20 Uhr
Dienstag, 22. Dezember 2020, 20 Uhr

Weitere Termine ab 23. Februar 2021

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑