Seinem Vater hat er zwei Reden geschrieben. Eine auf einer grünen und eine auf einer gelben Karte. Dieser darf sich aussuchen, welche sein Sohn halten soll. Er entscheidet sich für die grüne, und Christian beginnt zu erzählen, wie sein eigener Vater ihn und seine Schwester Linda sexuell missbraucht hat.
Doch der Befreiungsschlag bleibt vorerst aus. Die feiernde Gesellschaft will nicht gestört werden und beschimpft Christian als Nestbeschmutzer. Nach und nach zerfällt jedoch die behauptete Familienidylle und der Vater kann nicht mehr gedeckt werden. Die Wunden sitzen zwar noch tief, aber die Geschwister und ihre Mutter finden wieder neu zusammen.
Wie unsicher ist die eigene Familie? Nicht erst seit den aktuellen Missbrauchsvorwürfen an die katholische Kirche ist deutlich geworden, wie wirksam und brutal die Stimmen von Menschen, die Missbrauch zum Opfer gefallen sind, unterdrückt werden. Stephan Kimmig erkundet in Das Fest die tiefen Schmerzpunkte, die die Institution Familie in einem selbst hinterlässt. Und erzählt im gleichen Maße auch von der Hoffnung, dass ein Neubeginn nach der Katastrophe möglich ist.
Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Sigi Colpe
Musik Michael Verhovec
Dramaturgie Mazlum Nergiz
Sebastian Jakob Doppelbauer,
Fabian Dott,
Servan Durmaz,
Nellie Fischer-Benson,
Nikolai Gemel,
Christine Grant,
Irene Kugler,
Birte Leest,
Alban Mondschein,
Sebastian Nakajew,
Amelle Schwerk
Kinder-Statistin Frida Wendtland, Ella Henriette Scheele