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„The Writer“ von Ella Hickson im Berliner Ensemble

Premiere am 19.11.2022, 20.15 Uhr im Werkraum

Ein leerer Theatersaal, Vorstellungsende. Eine Zuschauerin, die ihren Rucksack vergessen hat, trifft auf der Bühne den Regisseur des Abends und nutzt die Gelegenheit, ihrem Ärger Luft zu machen. Sie ist Autorin und gleichermaßen entsetzt über die Vorstellung und die Selbstgefälligkeit des Regisseurs. Es folgt ein leidenschaftlicher Streit über das Theater, die unauflösbare Verstrickung von Kunst und Kommerz, Geschlechterklischees und Machtstrukturen in einer von Männern dominierten Welt. Am Ende bietet der Regisseur der Autorin an, ein Stück für ihn zu schreiben…

 

Copyright: Moritz Haase, Probenfoto

Was macht einen guten Theaterabend aus? Wer oder was entscheidet darüber, was gespielt wird? Wie beeinflussen wirtschaftliche Überlegungen künstlerische Entscheidungen? Ist Macht – egal ob am Arbeitsplatz, in der Kunst oder in Beziehungen – männlich? Kann ein System von innen heraus verändert werden? Die britische Autorin Ella Hickson verbindet in ihrem aktuellen Stück pointenreiche Unterhaltung mit schonungsloser Gesellschaftsanalyse. Ganz in der Tradition des "Well-made-Play" und dabei doch ein Formexperiment, stellt Hickson mit "The Writer" anhand ihrer eigenen Profession große gesellschaftliche Fragen und kommt zu für uns alle unbequemen Antworten.

"The Writer", inszeniert von Fritzi Wartenberg, Regie-Absolventin am Max Reinhardt Seminar, ist die zweite Produktion im Rahmen des Nachwuchsförderprogramms WORX.

Fritzi Wartenberg, 1997 in Köln geboren, wuchs im österreichischen Salzburg auf. Dem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Wien folgte der Wechsel an das Max Reinhardt Seminar, wo sie bis 2022 ein Regie-Studium absolvierte. 2020 gründete sie das feministische Theaterkollektiv „FTZN“, für das sie Theatertexte schreibt und Regie führt. Mit Humor und Selbstironie untersucht Wartenberg traditionelle Strukturen und Rollenmodelle in Beziehungen, spürt eigenen Widersprüchen und gesellschaftlichen Beharrungskräften nach, um Potential für Veränderung aufzudecken.

Aus dem Englischen von Lisa Wegener

    Regie: Fritzi Wartenberg
    Bühne: Janina Kuhlmann
    Kostüme: Anneke Goertz
    Dramaturgie: Jan-Stephan Schmieding
    Musik: Emily Stewart

MIT Max Gindorff, Theresa Gmachl, Jonathan Kempf, Pauline Knof

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