Das ist ja nicht ein Gott, die ganze Sternenwelt und alles, das müssen ja Götter sein, viele. Ich hab gelesen - nicht vielleicht, dass ich es noch nicht gewusst hätte, da hab ich schon längst alles gewusst -, aber ich hab gelesen, so ungeschickt ausgedrückt, ganz winzige Tierchen, unendlich viele, haben die Welt gemacht. Und zwar aus dem Holländischen übersetzt. Aber das ist, erstens einmal ist es irgendwie nicht intelligent ausgedrückt, und zweitens ist es irgendwie unpietätsvoll! Die Götter sind so kleine Tierchen, die sind nicht größer als eine fliegende Ameise.
Dieses Geheimnis hat mir meine Mutter anvertraut. Dass sie so klein sind. Da sind wir einmal in einer derartigen Situation gewesen, in einer unentrinnbaren Situation..."
Das Theater zum westlichen Stadthirschen destilliert aus den berühmten Gesprächen mit den Gugginger Künstlern eine Selbstbefragung, die sich auf die Suche macht nach einem Zustand, in den jeder geraten kann, der die lapidare Frage „Wie geht es Ihnen heute?“ nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich zu beantworten versucht. Es geht also nicht um die Rekonstruktion von Krankheitsbildern, sondern um das beinah alltägliche Schwindelgefühl aus Panik, Sehnsucht, Scham und Euphorie, das hier mit verblüffenden bis grotesken Welterklärungsmodellen gleichzeitig beschworen und gebannt wird.
mit: Dominik Bender
Regie: Hildegard Schroedter
Raum: Isolde Wittke
Licht: Urs Hildbrand
Karten: 12 €, ermäßigt 6 €, Vorbestellungen unter 030-26372491 oder info@stadthirsch.de