Sein Putsch, der wie eine kindliche Spaßrevolution mit der Aussicht auf Leberwurstbrote und eine schöne Kapuze zur Fantasieuniform beginnt, führt geradewegs in ein unberechenbares Terrorregime.
Als Alfred Jarry im Jahr 1896 sein Stück „König Ubu“ schrieb, dachte er an Macbeth und an seinen Lateinlehrer. Von den Schrecken des vor ihm liegenden Jahrhunderts wusste er nichts. An dessen Ende gründete die Welt den Internationalen Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag. Hier soll nicht nur im Namen des Volkes, sondern im Namen der Menschlichkeit über Kriegsverbrechen, Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit gerichtet werden. Der britische Autor Simon Stephens hat diese Frage nach Gerechtigkeit ins Theater überführt: In einem zweiten Teil zu Jarrys „Ubu“-Drama macht er Vater Ubu den Prozess.
Sebastian Nübling inszeniert den alten und neuen Ubu mit einem deutsch-niederländischen Ensemble aus Essen und Amsterdam. Gespielt wird auf deutsch, niederländisch, englisch – und in der Sprache Ubus.
Koproduktion mit Toneelgroep Amsterdam
Inszenierung: Sebastian Nübling
Bühne: Muriel Gerstner
Kostüme: Muriel Gerstner, Sonja Fuesti
Musik: Lars Wittershagen
Dramaturgie: Thomas Laue, Corien Baart
Mit: Roeland Fernhout, Nicola Mastroberardino, Hardewych Minis, Frieda Pittoors, Alwin Pulinckx, Roland Riebeling, Dimitrij Schaad, Werner Strenger, Judith van der Werff, Leon Voorberg
Die nächsten Vorstellungen: 17., 22., 23. April, 10., 23. Mai, 12., 13., 20. Juni 2010