UNSER KOHLHAAS besteht aus zwei Teilen
1. Ein deutscher Held
In emotional aufgeladenen Bildern rezitiert der Schauspieler die Geschichte von Michael Kohlhaas, dem ein Unrecht geschieht, das die Grundlagen seiner beruflichen Existenz gefährdet. Da alle Appelle an die Rechtstaatlichkeit keinen Erfolg haben, entschließt er sich, sein Recht mit Waffengewalt zu erzwingen. Er wird zum Staatsterroristen. Die moralische Instanz Martin Luther stellt ihm die Möglichkeit eines Verfahrens in Aussicht. Er legt die Waffen nieder und stellt sich einem juristischen Verfahren in Dresden.
2. Wir sind Kohlhaas
Der Theaterraum verwandelt sich in einen Versammlungsort, es könnte eine Pegida Veranstaltung sein. Der Schauspieler wird zum Redner, der jetzt mit eigenen Worten den Fortgang der Geschichte erzählt. Dabei funktioniert er Kleists Erzählung aus dem Jahr 1810 zur Parabel auf die gesellschaftlichen Verhältnisse 2015 um. Sprache und Begriffe radikalisieren sich zu rechter Rhetorik. Sie begründet das Recht, ja die Pflicht zum Widerstand und erklärt „Pegida“ zum legitimen Erben von Michael Kohlhaas.
Mit Adnan Maral
Inszenierung: Alexander Brill
Dramaturgie: Christian Franke
weitere Termine: 19.2. und 20.2., jeweils um 19.30 Uhr
Kartenverkauf: 069 156 27 404, info@theaterperipherie und Abendkasse