Unter der Leitung der damals weltberühmten Geigerin Alma Rosé, der Nichte Gustav Mahlers, spielten die jungen Frauen bei medizinischen Experimenten, Hinrichtungen und zur Erbauung der SS buchstäblich um ihr Leben. In ihrem autobiografischen Roman schildert Fania Fénelon, die Sängerin des Orchesters, den Kampf gegen Todesangst und Terror, und beschreibt, wie die Musik den Frauen Kraft und Hoffnung gab, um die Erniedrigung und Entmenschlichung im Lager zu überstehen. Nach Motiven dieses Romans komponierte Stefan Heucke seine Oper „Das Frauenorchester von Auschwitz“, die den Gefühlen und dem Verhalten von Menschen nachspürt, die im Angesicht des Todes zum Musizieren gezwungen wurden.
Musikalische Leitung: Graham Jackson
Inszenierung: Jens Pesel
Bühne und Kostüme: Friederike Singer
Mit Anne Gjevang als Alma Rosé, Kerstin Brix als Fania Fénelon u.v.a.
Die Uraufführung von „Das Frauenorchester von Auschwitz“wird gefördert von der Werner Richard - Dr. Carl Dörken-Stiftung, vom Zentralrat der Juden in Deutschland, vom Fonds Neues Musiktheater des NRW KULTURsekretariats Wuppertal und dem Ministerpräsidenten des Landes NRW sowie von den Freunden des Theaters Krefeld Mönchengladbach.
P.S.
Die beiden Journalisten Jörg Plenio und Ralf Lange haben den Entstehungsprozess dieser Oper mit der Kamera begleitet, Interviews geführt und Zeitzeugen befragt. Es entstand eine 30minütige Reportage mit dem Titel Not der Noten, die am Sonntag, dem 26. November um 23:35 Uhr im rbb-Fernsehen, Rundfunk Berlin Brandenburg, ausgestrahlt wird.
Protagonistin des Films ist neben dem Komponisten die 81-jährige Anita Lasker-
Wallfisch, Cellistin des Frauenorchesters sowie Buchautorin und eine der letzten
Überlebenden des Musikblocks von Auschwitz-Birkenau. Trotz ihrer anfangs sehr
kritischen Haltung zu Heuckes Opern-Projekt war sie zur Mönchengladbacher Premiere aus London angereist und sie wird zudem am Vorabend der Krefelder Premiere aus ihrem Buch Ihr sollt die Wahrheit erben lesen. (Lesung und Diskussion am Samstag, 25.11.2006, 20 Uhr, Theater Krefeld.)
Der Film begleitet Stefan Heuckes auch bei seinen Recherchen und Begegnungen in Auschwitz und zeigt Szenen aus der Uraufführungsinszenierung von Generalintendant Jens Pesel.
Das rbb-Fernsehen ist in Nordrhein-Westfalen über Satellit empfangbar.