Polit-poetischer Gesang nennen die Autoren Petra Paschinger und Schauspieldirektor Bernhard Stengele, der auch Regie führt, ihren Abend, der sich mit der Geschichte des Islam beschäftigt. Das zweischneidige oder zweispitzige Schwert gilt als eines der Symbole des Islam. „Dhu l-faqar“ war der Name eines Schwertes des Propheten Mohammed. Es repräsentierte den Widerstand gegen Unterdrückung und Unmenschlichkeit.
Der entrückte Tanz der Derwische, die sprichwörtlich gewordene Gastfreundschaft und Freigebigkeit, die Geschichten aus 1001 Nacht – sind dies Orient-Klischees des 19. Jahrhunderts oder schlicht eine Seite des Islam?
Terroranschläge, Krieg und die Gräueltaten des sogenannten Islamischen Staates dominieren heute die westeuropäische Wahrnehmung der größten Weltreligion. Kopftuchdebatte, die Stellung der Frau insgesamt und die Angst vor der „Islamisierung des Abendlandes“ bestimmen den öffentlichen Diskurs. Aber hat das alles wirklich mit dem Koran zu tun? Was ist denn nun der Islam, die Hingabe, wie die Übersetzung lautet? Und wer ist wirklich Muslim, das heißt Diener Gottes?
Auf der Suche nach Antworten versammelt „Das zweischneidige Schwert“ Texte, Gedichte, Musik zum Thema und setzt sie zu aktuellen Ereignissen in Bezug.
Auf den Spuren des Sufis Dschelaleddin Rumi (1207 - 1273) führt diese Reise in der Deutschen liebstes Urlaubsland: die Türkei. Rumis besondere Form der Liebesmystik wird zum Wegweiser in der Begegnung der Kulturen: Liebe, Anstand und Vergebung sind dabei Schlüsselworte, aber auch Fremdheit, Unverständnis und Ignoranz sind Teil der Auseinandersetzung. Nach „Die Schutzlosen 2015“ kommt nun die zweite Produktion genau in der richtigen Zeit heraus, in der die Diskussionen um Islam und Zuwanderung immer intensiver werden und die Auseinandersetzungen immer mehr auf die Straße zu entgleiten drohen.
Bühne und Kostüme entwirft Sandra Dehler, die musikalische Leitung hat Ömer Avçi, für Video sind Diana Olbert und Sandra Dehler verantwortlich.
Mit Bruno Beeke, Manuel Kressin, Christiane Nothofer, Öykü Oktay, Katerina Papandreou und Ouelgo Téné agieren Schauspieler aus Burkina Faso, Deutschland, Griechenland und der Türkei.
Weitere Vorstellungen in Gera: 22. und 23. März, 2. und 5. April, jeweils 19.30 Uhr,
in Altenburg: 14., 16., 20. und 28. Mai, jeweils 19.30 Uhr