Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall wird nicht nur ein historisches Ereignis gefeiert, sondern auch um seine Bedeutung gerungen : Ist »die Wende« der Beweis dafür, dass Bürgerinnen und Bürger in der Lage sind, aus eigener Kraft ihre Gesellschaft zu verändern? Ist sie ein Triumph des Westens über den Osten? Sicher ist, dass sich in der DDR eine Opposition entwickelt hatte, die von einer anderen Gesellschaft träumte. Die Stadt Jena war in diesem Prozess einer der bedeutendsten Orte.
Unter starken Repressalien des Staates begannen einige Wenige einen visionären »Dritten Weg« zwischen Marktwirtschaft und Realsozialismus zu entwerfen. Aber wie sahen diese »Dritten Wege« aus? Und kann man aus dem freien Denken von damals Kraft und Erfahrungen für heutige gesellschaftliche Utopien und ihre Verwirklichung ziehen?
Für das Projekt »Der Dritte Weg« interviewten die Regisseurinnen rund 50 Zeitzeugen. Aus diesem Material entstand ein Stationentheaterstück, das subjektiv erlebte Geschichte in all ihren Widersprüchen dokumentiert.
Beginnend an der Stadtkirche, dem historischen Ausgangspunkt der Demonstrationen, geben Protagonisten der Wendezeit und Schauspieler des Theaterhauses einen Einblick in das Jena der 70er und 80er Jahre. Aber: Diese Zeitreise ins kein nostalgischer Rückblick, sondern endet nach dem Stadtrundgang voll Zeitgeschichte auf der Bühne des Theaterhauses Jena mitten in der Gegenwart.
Mit: Stefanie Dietrich, Julian Hackenberg, Kai Meyer und Jenaer Bürgerinnen und Bürgern
Idee, Konzept und Regie: Nina Gühlstorff und Dorothea Schroeder Ausstattung / Kostüme: Matthias Koch
Ausstattung/ Video: Max Görgen
Dramaturgie: Rebekka Kricheldorf.
Die nächsten Vorstellungen: 29.10. | 30.10. | 31.10. | 04.11. | 15.11.2009, jeweils 19:00 Uhr
Öffentliche Generalprobe: Dienstag, 27.10., 19:00 Uhr