Sein legendäres Tor in seinem ersten Römer Derby 1989, die Verleihung des Fair Play-Preises in seiner Zeit bei West Ham United 2001 und Di Canios «römischer Gruss» an die Lazio-Fans im Derby 2005, ein Gruss in faschistischer Tradition. Der zu Ge¬waltexzessen neigende Spieler schlug einen Schiedsrichter nieder, zeigt sich uneinsichtig und akzep¬tierte auch das folgende Urteil des Fussballverbands nicht. Aus seiner Bewunderung für Allessandra Mussolini und seiner Neigung zu rechten Ideologien macht er keinen Hehl. Obwohl diese, wie auch der emporgestreckte Arm, mit dem er 2005 seine Fans in Rom grüsste, ihm immer wieder erhebliche Schwierigkeiten eingetragen haben.
Paolo Di Canio selbst tritt im Stück nicht auf. Es erscheinen jedoch Figuren, die das Leben Di Canios in entscheidenden Momenten kreuzten, wie etwa der kleine Bruder, ein Sportskamerad, ein Jugendfreund, ein Mitspieler. Sie verkörpern das, was die sieben Leben des Fussballstars Paolo Di Canio ausmachen, nämlich Haltungen und Konflikte, die dem verborgenen Protagonisten selbst zuzuschreiben sind. Es sind Konflikte, die den Fussball wie wir ihn kennen beschreiben und die ihn als eine martialische Ideologie unserer Gesellschaft kennzeichnen.
PRODUKTIONSTEAM: Petra Lammers (Inszenierung), Julia Libiseller (Bühne und Kostüme), Caroline Weber (Dramaturgie)
MIT: Anna Eger, Marlise Fischer, Kirsten Hartung
WEITERE VORSTELLUNGEN IM UG: 12.03., 30.03., 31.03.2006, jeweils 20.00 Uhr.
GASTSPIELE IM RAHMEN VON BLICKFELDER: 15.03. und 16.03.2006 im Schlachthaus Bern; 21.03., 22.03. und 23.03.2006 im Volkshaus Zürich; 24.03. und 25.03.2006 im Phönix-Theater 81 in Steckborn; 26.03. und 27.03.2006 im Theater am Kirchplatz in Schaan