Seine Familie, Mutter und Tochter, werden mitgehen. Sie haben aber überhaupt keine Lust auf das fremde Balkan-Land, das sie nur aus dem Fernsehen kennen. Unsicher, was sie dort erwarten wird, lesen sie Bücher und durchstöbern Webseiten. Sie fangen an, die vermeintlich wichtigsten Wendungen auf Albanisch zu lernen wie »Tun Sie mir nichts, ich habe nichts Schlechtes getan« oder »Jemand treibt sich in unserem Garten herum«. Sie sind voller Vorurteile und fürchten sich vor einem Leben in einem vermeintlich primitiven Land mit unzivilisierten Menschen.
Im Kosovo angekommen, leben sie abgeschirmt von der einheimischen Bevölkerung in einem Diplomatenviertel. Manchmal fällt der Strom aus, auch das Wasser fließt nicht immer. Die zehnjährige Gisela geht in eine Internationale Schule und hat keinen Kontakt zu kosovarischen Kindern. Es ist ihr streng verboten, den Garten ihres Hauses zu verlassen.
Eines Tages fliegt ein Ball über den Zaun. Ein zwölfjähriger Junge, Dani, springt hinterher. Er hat zwei verschiedenfarbige Augen, und das Mädchen fürchtet sich vor ihm. Von nun an landen jeden Tag um die gleiche Zeit Dani und sein Ball in ihrem Garten. Die beiden fangen an, miteinander zu reden und sich anzufreunden. Irgendwann beschließt Gisela, sich über das Verbot ihrer Eltern hinweg zu setzen, und sie geht mit Dani durch die Straßen von Prishtina. Sie lernt andere Kinder kennen und hat mit ihnen viel Spaß. Am meisten aber mögen es Gisela und Dani, sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Während Gisela den Jungen mit den Märchen von Dornröschen und Co. unterhält, berichtet Dani von den spannenden Abenteuern des Muja, eines Helden des Balkan. Er ist unvorstellbar stark und kann so kräftig pusten, dass sich die Häuser vom Boden abheben. So einen Helden könnte Giselas Vater gut gebrauchen, denn mit seinem Windmühlenprojekt will es nicht so recht vorangehen.
Jeton Neziraj ist einer der wichtigsten Autoren und Intellektuellen des Kosovo. Er hat das Stück für das Junge Theater Heilbronn geschrieben, das hier inszeniert und anschließend auch in seiner Heimatstadt Prishtina gezeigt werden soll. Er versteht den Titel des Stückes durchaus doppeldeutig, denn Vorurteile abzubauen gleicht auch häufig einem Kampf gegen Windmühlen.
Gefördert wird die Stückentwicklung aus dem Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
REGIE
Bianca Sue Henne
AUSSTATTUNG
Udo Herbster
SCHAUSPIELER
Giulia Weis
Helene Aderhold
Ferdinand Seebacher
Ferdi Özten
DRAMATURGIE
Lena Fritschle
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