Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Ente, Tod und Tulpe" nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Wolf Erlbruch, Landestheater LinzUraufführung: "Ente, Tod und Tulpe" nach dem gleichnamigen Bilderbuch von...Uraufführung: "Ente, Tod...

Uraufführung: "Ente, Tod und Tulpe" nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Wolf Erlbruch, Landestheater Linz

Premiere u\hof: Theater für junges Publikum am 17. Dezember 2010, 19.30 Uhr

 

Ente erwacht, wie jeden Tag. Doch heute scheint irgendwie etwas verändert – bis sie bemerkt, dass jemand hinter ihr steht, ihr bei ihrem Morgenritual und Schwimmen zusieht. Es ist der Tod, der gekommen ist, um Ente zu holen.

 

Doch Ente ist noch nicht bereit. Sie ist doch eine gesunde, junge Ente, sie hat so vieles noch nicht erlebt! Außerdem will sie dem Tod zeigen, dass es Dinge gibt, die Spaß machen – Gründeln beispielsweise. In der Zeit, die die beiden miteinander verbringen, lernt Tod so einiges, was er gar nicht wusste, dass es sogar ihm Spaß macht. Und als Ente eines Tages in den Armen des Todes entschläft, ist Tod traurig…

 

Kinder und Sterben

 

Erwachsene wollen Kinder gerne vor den schrecklichen Dingen des Lebens bewahren und ihnen nicht unnötig Sorgen bereiten. Gespräche über das Sterben, den Tod schließen sie daher gerne aus. In unserer Kultur bleibt der Tod gerne unerwähnt. Es fällt vielen Eltern sogar leichter, mit Ihren Kindern über Sexualität zu sprechen, als über das Sterben.

 

Doch Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie wollen wissen, was um sie herum in der Welt geschieht und warum. Meist völlig unvermittelt beginnen sie die Frage nach dem Tod zu stellen. Werden diese Fragen nicht befriedigend beantwortet, werden Kinder meist in Verwirrung, Angst und quälende Ungewissheit gestoßen. Es ist sinnvoll, die wesentlichen Tatsachen über den Tod zu erklären, bevor Kinder selbst direkt emotional von einem Todesfall berührt werden.

 

Doch Tod und Sterben sind Tabuthemen unserer Gesellschaft. Deshalb ist es besonders schwierig, Worte zu finden - die richtigen Worte für ein Kind.

Um auf einer neutralen Ebene dieses Thema zu berühren, bieten sich (im Alltag) viele Gelegenheiten. Es ist wichtig, dass Kinder früher oder später die Endgültigkeit des Todes begreifen, damit sie den Verlust durch Trauer verarbeitet können. Der Tod sollte als notwendiger Teil des Lebens dargestellt werden, schließlich ist das Leben ein Kreislauf aus Tod und Geburt, das eine ist ohne das andere nicht möglich.

 

Es gibt zahlreiche Fach-, Sach- und Kinderbücher, die sich mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen. PädagogInnen und Eltern, für Kinder jeden Alters gibt es das „passende“ Buch.

 

Wolf Erlbruchs Bilderbuch „Ente, Tod und Tulpe“, erschienen 2007 im Verlag Antje Kunstmann GmbH, ist eines davon. Was es für uns besonders machte: die einfache, liebevolle, ernsthafte Art, in der Erlbruch eine Ente beschreibt und zeichnet. Eine Ente, die eines Tages mit dem Besuch des Tods konfrontiert wird, der sie (in der anscheinenden Blüte ihres Lebens) abholen kommt. Hier wird nicht kindertümelnd über das Sterben geredet, sondern fast philosophisch über das Leben, den Tod und das, was danach ist, gesprochen. Hier werden Ängste thematisiert, aber auch Hoffnung; denn was nach dem Tod kommt, weiß keiner. Hier können nur Vermutungen angestellt werden.

Es ist ein Buch voller Humor und Poesie, wird hier vom Tod, vom Todsein und dem, was danach kommt, erzählt – eine Geschichte über das Leben, den Tod und das, was kommt und bleibt; tröstlich und doch so voller Wahrheit.

 

Dem u\hof: Team ist es ein besonderes Anliegen, gerade dieses Thema auf die Bühne zu bringen. Der intime Rahmen, ein bewegender und zugleich humorvoller Text, zwei Schauspieler – gute Voraussetzungen, sich diesem schwierigen Thema zu nähern. Mit Nora Dirisamer ist es uns zudem gelungen, eine erfahrene Kindertheaterschauspielerin und –regisseurin zu gewinnen. Sie zeichnet neben der Regiearbeit auch für die Theaterfassung des Bilderbuchs verantwortlich. Zusammen mit Ausstatter Jan Hax Halama (auch er ist dem u\hof: seit Jahren verbunden) haben sie eine Theaterproduktion für alle ab 6 Jahren geschaffen, bei der man als Zuschauer mittendrin im Geschehen sitzt, direkt am Ententeich, mit der Ente lacht, mitlebt und -fühlt und vielleicht weint – und ein Stück „Wissen“ mit nach Hause nehmen kann.

 

In einer Fassung von Nora Dirisamer nach dem gleichnamigen Bilderbuch

von Wolf Erlbruch

Empfohlen für alle ab 6 Jahren

 

Besetzung

Ente Katharina Wawrik

Tod Ralf Wegner

 

Leitungsteam

Inszenierung Nora Dirisamer

Bühne und Kostüme Jan Hax Halama

Dramaturgie Elisabeth Strauß

Theaterpädagogik Katrin Maiwald

Regieassistenz Kevin E. Osenau

Inspizienz Gabriela Korntner

Soufflage Margareta Mittermayr

 

 

Weitere Termine Sa 18.12. 16.00 Uhr, Di 21.12. 10.30 +19.30 Uhr mit Einführung um 19.00 Uhr, Mi 22.12. 10.30 Uhr, Mi 29.12. 15.00 Uhr, Do 30.12. 15.00 Uhr, Mi 5.1. 16.00 Uhr, Do 6.12. 15.00 Uhr

 

 

Kartenbestellung unter 0800 218 000, für Gruppen unter 0800 218 000-8 oder

(0732) 76 11-121

 

Premierenklassen:

2. Klassen der VS Langenstein

Leitung: Frau Margit Huemer

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 23 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑