Man nennt das "bring what you eat" und hin und wieder ist auch ER, ein Freund von Paul, dabei. Es muss wohl ein soziales Engagement sein, als man diese neue Familie von oben, Anne und Fritz, die mit dem Kind, sozusagen "hineinintegriert" in diesen Kreis, und dann noch SIE - die hat die Anne mitgebracht. Am Ende sinds dann acht, wenn man das Kind nicht zählt.
Man trinkt, man isst, es tanzt auch wer. Und weil man manche Menschen, vor allem SIE und IHN, zu ihrem Glück ein bisschen zwingen muss, ist ein dezenter Glücksaktivismus zum Wohl des Nächsten manchmal durchaus angebracht. Und wie schön, wenn alle glücklich wären. Sind sie dann auch, wenn man den Rest der Welt ausblendet, kurz, und den Fernseher nicht anmacht. Den gibt's in der Sauna auch nicht, oder im Krisengebiet, oder im Wald, wo das Glück übrigens ein Reh ist.
Die Gewinnerklasse frisst alles. Ihr Magen ist gut und ihre Verdauung noch besser. Für den Fall, dass einem so ein Nebenmensch gar nicht bekömmlich ist, scheidet man ihn durch die Gemeinschafts-körperöffnungen einfach wieder aus, unten oder oben. Nur manchmal kommt es vor, dass einem eine Grete im Hals stecken bleibt, und dazu muss man nicht notwendigerweise "Faust" heißen. Das kommt in den besten Kreisen vor.
faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete befragt Motive aus Goethes Klassiker vor dem Hintergrund der gänzlich kapitalisierten Welt, in der das Glück, der schöne Augenblick, nur auf Kosten der globalen Mehrheit verweilt. (Ewald Palmetshofer)
Regie Felicitas Brucker
Bühnenbild Steffi Wurster
Kostüme Irene Ip
Es spielen Vincent Glander, Steffen Höld, Katja Jung, Bettina Kerl, Nicola Kirsch und Max Mayer.
weitere Termine:
Sa, 04. April 2009
So, 05. April 2009
Di, 21. April 2009
Mi, 22. April 2009