Die Uraufführung des Schauspiels der Grazer Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Pia Hierzegger markiert den Schlusspunkt für den Dramenzyklus der Spielzeit 2006/07 unter dem Motto „Wir.Terroristen“.
Das Theater Augsburg lädt herzlich ein zur Uraufführungspremiere am 25. Mai 2007 in der Komödie, der die Vergabe des mit 5.000€ dotierten Preises, gestiftet vom Verein der Freunde des Theater Ausburg e.V., vorausgeht. Am Vorabend werden im Rahmen einer Langen HörBar-Nacht die platzierten Stücke als szenische Lesung präsentiert: Almut Baumgartens „Tank“, Andreas Jungwirths „Schwarze Mamba“ und Ralf-Günther Krolkiewicz’ „Abu Dhabi“.
Inszenierung: Thomas Peters, Bühne und Kostüme: Wolfgang Buchner
Mit Oliver Bode (Donald), Nicole Schneider (Theresa), Markus Baumeister (Franz), Malte Kühn (Willi), Robert Arnold (Philipp), Klaus Müller (Bezirksvorsteher / Vermesser), Vilmar Bieri (Dr. Spirk), Eva Maria Keller (Frau Spirk), Clarissa Herrmann (Frau Winter)
weitere Termine: 2./6./9./16. Juni 2007; Gastspiel 25. Bayerische Theatertage Fürth: 12. Juni 2007
Lange HörBar Nacht
Szenische Lesung der platzierten Stücke am Do, 24.5.07, 19.30 Uhr im Hoffmann-Keller
Einrichtung: Holger Seitz, Caroline Ghanipour, Veronika Breuning
Mit Mitgliedern des Schauspielensembles
Kombi-Ticket für den Besuch sowohl der Langen HörBar Nacht wie einer Vorstellung „vernetzt denken“ zum reduzierten Preis von 15,-€ an der Theaterkasse erhältlich.
Insgesamt 270 Autoren folgten dem Aufruf des Theaters Augsburg zur Einsendung von Stücken, nachdem es im Februar 2006 den ersten augsburg.stuecke.wettbewerb zum Thema des Spielzeitmottos „Wir.Terroristen“ ausgelobt hatte. Gesucht wurden zur Uraufführung freie, deutschsprachige Theatertexte, die den Terrorismus in all seinen möglichen Ausprägungen und Erscheinungsformen thematisieren. Eine Fachjury aus Dramaturgen, Fach-Journalisten und Regisseuren entschied sich für vier herausragende Arbeiten, unter denen Pia Hierzeggers „vernetzt denken“ zum Siegerstück erklärt wurde, um nun in der Komödie des Theaters Augsburg zur Uraufführung zu kommen.
Mit dieser letzten Spielzeit-Premiere des Schauspiels setzt das Theater Augsburg bewusst ein Werk jüngster Dramatik an das Ende Intendanz von Dr. Ulrich Peters. „vernetzt denken“ wird auch als Beitrag des Theaters Augsburg zu den 25. Bayerischen Theatertagen in Fürth entsandt.
„vernetzt denken“ steht im Kontext der Idee zu einem neuen österreichischen Volkstheater: ein feinsinniges, kleines Volksstück mit schöner Figurenzeichnung, das gesellschaftliche Vernetzungen beschreibt und aufzeigt, wie scheinbar harmlose Mechanismen in ihrer Folge zu einem Gewaltakt führen.
Im Zentrum steht Onkel Donald, der mit seiner Lebensgefährtin Theresa und seinen drei Neffen Franz, Willi und Phillip ein beschauliches Leben führt. Jeden Tag geht er über die „immer schon“ unbebaute nachbarliche Blumenwiese zur Arbeit – wenn er denn Arbeit hat. Doch eines Tages trifft er dort auf einen Grundstücksvermesser. Die Wiese, auf der einmal Donalds Oma das Schifahren gelernt hat, soll bebaut werden. Der Bauherr ist ein reicher Arzt. Unter dem Motto „Die Dinge gehören nicht den Menschen, die Geld dafür bezahlen, sondern denen, die sie lieben“, beschließt er die Feindschaft mit den Hausbauern. Das aber spaltet schnell die Familie. Zuletzt schreitet Neffe Franz zur Tat…
Die 1972 in Graz geborene Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Pia Hierzegger ist seit 1993 Ensemblemitglied des Grazer „Theater im Bahnhof“, dem größten Freien Theaterensemble in Österreich. Daneben übernimmt sie Filmrollen (z.B. „Nacktschnecken“ 2004). Seit 1996 führt sie auch Regie und entwickelt Projekte für das Theater im Bahnhof und verschiedene Festivals in Österreich. Pia Hierzegger ist Mitglied der AutorInnengruppe „Eigenbau“. Sie schrieb das Hörspiel „Ausritt" und 2006 gemeinsam mit Johanna Moder das Drehbuch zu „Her mit dem neuen Leben“ wofür die Autorinnen den Thomas Pluch-Förderpreis des Filmfestivals Diagonale erhielten.
Aktuell bereitet Pia Hierzegger als Schauspielerin in einer Produktion des „Theaters im Bahnhof“ die Uraufführung von Johannes Schrettles „Lise auf Zeitausgleich“ vor, die am 15. Mai bei den Wiener Festwochen gezeigt wird.
Die künstlerische Leitung liegt in der Hand von Schauspielensemble-Mitglied und Regisseur Thomas Peters, der mit seiner ersten Uraufführungsinszenierung zugleich seine letzte Regie für das Theater Augsburg zeigt. Dafür arbeitet er mit seinen Schauspielerkollegen Oliver Bode in der Rolle des Donald, Nicole Schneider als Theresa, Markus Baumeister, Malte Kühn und Robert Arnold als die drei Neffen sowie Klaus Müller, Vilmar Bieri, Eva Maria Keller und Clarissa Herrmann.