Umgekehrt hilft uns der Blick des anderen, nicht ausschließlich um uns selbst zu kreisen, steckt uns aber zugleich in festgelegte Definitions-Schubladen.
Gazes that matter thematisiert in einer von allen Seiten einsehbaren Bühnensituation mit drei Performer_innen unterschiedlicher künstlerischer und persönlicher Herkunft den Blickwechsel zwischen Schwarzen, Weißen und People of Colour sowie zwischen Performer_innen und Publikum.
Ausgangspunkt ist Sartes Stück Geschlossene Gesellschaft, in dem seine Phänomenologie des Blickes besonders deutlich wird, sowie Frantz Fanons postkoloniale Kritik dieser. Dabei werden Reziprozität und Machtverhältnisse des Blickes gerade im Theater, das heutzutage längst ohne die „Vierte Wand“ auskommt, ebenso in Szene gesetzt wie virulente gesellschaftliche Reibungspunkte ebendieser Blicke aufeinander, die in aktuellen Debatten um rassistisches Vokabular auf Bühnen, in Zeitungen und Büchern oder die Betrachtung von Geflüchteten deutlich werden.
Magda Korsinsky arbeitet interdisziplinär mit Tanz, Theater und Musik, um ein möglichst breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten und Denkansätzen in die Entwicklung der Produktion einfließen zu lassen.
12.-14.11., 20 Uhr