Nach der Schule plant Cold sorgfältig seinen Amoklauf: Er besorgt sich eine Waffe, nennt sie Zoey und malt sich Fernsehinterviews mit seinen Eltern und seiner Lehrerin aus. Als sich zwischen Cold und seiner Mitschülerin Susanne so etwas wie Freundschaft entwickelt, ist für einen Moment scheinbar eine Alternative zum Amoklauf möglich.
Das Auftragswerk „Good Morning, Boys and Girls“ behandelt das Thema Amoklauf nicht als individuelles, sondern als gesellschaftliches Phänomen. Es zeigt ‚Mitspieler’ eines Amoklaufes – Eltern, Schüler, Lehrer –, indem es verschiedene Zeitebenen und Situationen ineinander verwebt. Dabei nimmt Juli Zeh mit unsentimentalem Blick gleichermaßen die Perspektive der Opfer und des Täters ein, ohne Erklärung, ohne Schuldzuweisung, ohne moralische Beurteilung.
Juli Zeh ist eine der renommiertesten deutschen Schriftstellerinnen der Gegenwart und wurde für ihre Romane (u. a. „Adler und Engel), „Spieltrieb“ und „Schilf“) mehrfach ausgezeichnet. Daneben ist sie Volljuristin und Expertin für Völkerrecht. In letzter Zeit widmet sie sich verstärkt dem Verhältnis von Freiheit und (innerer) Sicherheit in den westlichen Ländern.
Inszenierung Stephan Rottkamp
Bühne Robert Schweer
Kostüme Esther Geremus
Musik Cornelius Borgolte
Dramaturgie Christina Zintl
Mit Lisa Arnold, Denis Geyersbach, Claudia Hübbecker, Christiane Roßbach, Wolfram Rupperti u. a.