Maria Sumak, Elektro-Goldstimme und Königin des Nachtlebens; Blue Collar, Rapper/Musiker und Poet; Molina Puig, Tänzer wie It-Girl und Greta Dietrich, Grande Dame des West-Berliner Drag-Chanson. Während jeweils eine*r der Performer*innen auf der Bühne steht, ändern sich die Konstellationen und Beziehungen der Darsteller*innen hinter der Bühne. Während sie warten, spielen sie sich Geschichten aus ihrem Leben vor und setzen sich mit ihrem Verständnisvon Community, Sex, Liebe, Diaspora, Familie und dem Verhältnis zwischen ihrer Alltags- und Bühnenpersona auseinander.
Alle Darsteller*innen sind Künstler*innen und Persönlichkeiten aus dem Berliner Nachtleben. Das Stück stellt die Frage nach der Sichtbarkeit von queeren postmigrantischen Künstler*innen und danach, welche Rolle rassistische Zuschreibungen in einer weiß dominierten queeren Szene spielen. Die verschiedenen künstlerischen Ausdrucks- und Sichtweisen der Künstler*innen werden in einem Performanceabend zelebriert, in Dialog zueinander gesetzt und fiktionalisiert. Ausgehend von Interviews werden die eigenen Erfahrungen und Geschichten, die jede*r mit sich bringt, auf die Bühne gebracht und so ein Teil des Lebens der Protagonist*innen in Berlin reflektiert. Ein Leben in widersprüchlichen Welten, oft in unmittelbarer Nähe zum Prekären, in der das Austesten von Grenzen, von Sexualität zur Norm gehört und das Selbst jedes einzelnen Individuums ständig aufs Neue ausgehandelt wird. Die Darsteller*innen schlüpfen in Rollen der jeweils anderen, eignen sich deren Identitäten an – und handeln ebenso in einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit Musik, Text, Video und Tanz auch die Form des Bühnengeschehens immer wieder neu aus.
Auf englisch mit deutschen Übertiteln
Regie:
Simon Jaikiriuma Paetau
Text:
Daniel Martins
Dramaturgie:
Iury Trojaborg
Bühnenbild und Kostüm: Michaela Muchina
Lichtdesign:
Catalina Fernandez
Video:
Liz Rosenfeld
Mit:
Black Craker,
Jair Luna,
Aérea Negrot,
Dieter Rita Scholl
9.-11. & 13.-14.3., 20 Uhr