Lange als „Hausfrauengenre“ desavouiert, als trivial, kitschig, sentimental, reaktionär verschrien, versucht das Filmmelodram vielmehr jene Problematik zu beschreiben, die entsteht, wenn soziale Anforderung und individueller Wunsch nicht zur Deckung gebracht werden können: Strutzenberger zitiert, analysiert und variiert Motive aus den Arbeiten Douglas Sirks, des zentralen Regisseurs jenes Genres, und arbeitet sich über eine Fülle von kultur- und filmtheoretischen Querverweisen ins Zentrum seines Neo-Melodrams vor; dabei denkt er in Hunde Gottes diese Form neu: als Spiel der Identitäten, als Vexierbild, als Maskerade, in der Geschlechterrollen und Hierarchien transformiert werden und sich als soziale Konstrukte erweisen.
Thiemo Strutzenberger
geboren 1982 in Kirchdorf/Krems. Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien sowie
Studium der Philosophie, Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, wo er auch
den Masterstudiengang für Gender Studies belegte. Engagements u.a. am Burgtheater Wien, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Theater Neumarkt in Zürich. Dramatikerstipendien des
BMUKK und der Literar-Mechana (beide 2010), 2011 bis 2013 Teilnehmer des Lehrgangs Forum Text
des Dramaforums der uniT Graz. Seit der Spielzeit 2010/11 ist er fixes Ensemblemitglied des
Schauspielhauses Wien. Hier nahm er 2009 am Autorenprojekt stück/für/stück teil, für das dabei
entstandene Stück Hunde Gottes erhielt er den Publikumspreis. Am Schauspielhaus Wien kamen bereits
seine Stücke The Zofen Suicides (2010 im Rahmen der Serie Die X Gebote) sowie Queen Recluse
(2013) zur Uraufführung.
Barbara Weber
geboren 1975 in Wattwil/Schweiz. Studierte Regie am Institut für Theater, Musiktheater und Film der
Universität Hamburg. Gemeinsam mit Rafael Sanchez leitete sie von 2008 bis 2013 das Theater
Neumarkt in Zürich. Neben Hollywood unplugged (UA 2002) und RAF unplugged (UA 2005,
ausgezeichnet mit dem Preis des Fonds für Darstellende Künste Berlin) zahlreiche weitere
Inszenierungen, u.a. an den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Hamburg, dem Maxim
Gorki Theater Berlin, bei den Wiener Festwochen, am Theater Basel, dem Volkstheater Wien und am
Bayerischen Staatsschauspiel München.
Mit
Steffen Höld Dante Alighieri, Architekt
Katja Jung Betty Alighieri, Schauspielerin
Nicola Kirsch Laura, Junge Frau von der Straße
Florian von Manteuffel Francesco Petrarca, Architekt, Dantes Vorsitzender
Gideon Maoz Leonardo Alighieri, Sproß des Hauses
Simon Zagermann Mr. Deagan, Gärtner der Alighieris
Regie: Barbara Weber