Wer sie genau ist und was sie erlebt hat, werden die Mitspieler des Projekts Jackie B. – Ein Leben in Extremen erfinden und dabei Teile ihrer eigenen Geschichte einbringen. Was davon ist Fiktion? Und was Realität? ...
Jackie B. ist ein Spiegel der Welt, in der sie lebt. Extreme Stimmungsschwankungen, Angst vor Verlassenwerden oder innere Leere gehören zu ihrem Alltag. Sie ist der psychische Zustand einer unsicher gewordenen Gesellschaft, in der das soziale Netz zerrissen ist. Was Ende des letzten Jahrhunderts als Gewinn an Freiheit für das Individuum erschien, wird bei fortschreitender Globalisierung und Kapitalisierung als Zerrüttung des sozialen Zusammenhalts wahrnehmbar: ungesicherte Arbeitsverhältnisse, Abhängigkeiten von undurchschaubaren technischen Systemen, Wegfall jeglicher Beschränkungen und die totale Bevormundung durch die Medien und den Konsum.
Bis in die 1960er Jahre vom medizinischen Personal hilflos als Sammeldiagnose für besonders schwierige Patienten genutzt, die weder Neurose noch Psychose zu haben schienen, ist das Störungsbild „Borderline" inzwischen sehr viel besser untersucht und somit klarer diagnostizierbar. Die Betroffenen leiden unter innerer Leere, Orientierungslosigkeit, Gefühlen der Sinnlosigkeit und plötzlich aufkeimender rasender Wut auf sich selbst und auf andere.
Und Jackie B.? Um die Extreme auszuhalten, verletzt sie sich selbst und greift zu Suchtmitteln. Enge Beziehungen sind für sie kaum auszuhalten. Jackie B. – Ein Leben in Extremen ist eine Auseinandersetzung mit den Grundwerten des Lebens.
Das Projekt will Menschen einen öffentlichen Ort bieten, zusammen zu kommen und dabei aufs Neue ein künstlerisches Ensemble mit Menschen aus der Stadt zu schaffen, für Oberhausen und die Region.
Bei Interesse an diesem Projekt bitte eine Email schreiben an schwegler@theater-oberhausen.de
Regie
Heike Scharpff
Inna Wöllert
Kostüme
Ines Koehler
Dramaturgie
Hannah Schwegler
Mit: Mareile Blendl, Nina Drong, Alina Hobold, Bianca Kersken, Anja Schweitzer / Michael Denzin, Ralf Kirchhamer, Uwe Rack
Eine Kooperation mit dem Verein Grenzgänger e.V.