Sagenumwobene Schönheit, Projektionsfläche für Männerfantasien – und enttäuschte Geliebte: die Facetten der Lore Lay sind schillernd. Zum ersten Mal taucht sie in Clemens Brentanos Ballade Zu Bacharach am Rheine als einfaches Mädchen auf, das von ihrem Liebhaber verraten wird. Später erscheint sie im Rheinmärchen des Dichters als Feengestalt und in Heinrich Heines berühmtem Gedicht Loreley wird sie endgültig für den Untergang von Schiffer und Kahn verantwortlich gemacht, den sie mit ihrem betörenden Gesang herbeigeführt haben soll.
Neben der populären Liedfassung von Friedrich Silcher wurde Heines Gedicht über vierzig weitere Male vertont und es entstanden zahlreiche Opern zu diesem Stoff. Zusammen mit Kompositionen, die sich den Konflikten zwischen der Welt der Menschen und der Elementargeister, Naturgewalt und häuslicher Idylle, schwärmerischer Liebe und tödlicher Treulosigkeit widmen, wird die sagenhafte Gestalt zum Ausgangspunkt für einen spartenübergreifenden Musiktheaterabend, in dem Motive der Romantik mit lokalen Bezügen der unweit von Mainz auf einem Felsen vermuteten Lore Lay und ihrer Geschichten verwoben werden. Ein Märchen aus alten Zeiten?
Musikalische Leitung: Paul-Johannes Kirschner
Inszenierung: Niklaus Helbling
Bühne: Elke Auer
Kostüme: Mascha Bischoff
Licht: Sebastian Ahrens
Dramaturgie: Anselm Dalferth
Choreographische Mitarbeit: Antonia Labs
Es spielen:
Katharina Alf
Marie-Christine Haase
Antonia Labs
Dorin Rahardja
Rebekka Stolz
Peter Felix Bauer
Klaus Köhler
Johannes Mayer
21.11.2015, 29.11.2015, 27.12.2015