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Uraufführung: OHNE MOOS NIX LOS (ab 9 J.) von Jörg Isermeyer im GRIPS Theater Berlin

Premiere 27. Oktober 2010, 18 Uhr im GRIPS Theater am Hansaplatz

Bei der 11-jährigen Jule brennt zuhause die Luft. Die allein erziehende Mutter kämpft täglich darum, nicht in Hartz IV abzurutschen, für ein gemeinsames Essen oder einen Fernsehabend bleibt kaum Zeit.

Auch in der Schule fühlt Jule sich allein gelassen, weil sie mit den Freundinnen nicht mithalten kann. Nicht einfach für eine 11-Jährige, die deswegen am liebsten auf der Straße ist, fremde Menschen verfolgt und sich deren Lebensgeschichte ausdenkt.

Auf einer ihrer Touren lernt sie Lukas kennen, dessen behütetes Familienleben ihr eine andere Welt eröffnet – umgekehrt ist er fasziniert von ihrer Selbstständigkeit und Coolness. Zusammen kommen die beiden einer Bande von Fahrraddieben auf die Spur. Was zunächst als aufregendes Detektivspiel beginnt, wird unerwartet zum bitteren Ernst für Jule, denn einer der Diebe ist ihr großer Bruder. Können Jule und Lukas gemeinsam den Teufelskreis von Ausgrenzung und Alleingelassensein durchbrechen?

36% der Personen, die in Haushalten von Alleinerziehenden leben, sind von Armut gefährdet. Dies trifft nur 8% der Familien mit zwei Erwachsenen. 90% der Alleinerziehenden sind Frauen. Insgesamt hatten 31% der alleinerziehenden Mütter ein monatliches Einkommen von weniger als 1.100 Euro. 62% verfügten über ein Monatseinkommen zwischen 1.100 und 2.600 Euro. In Großstädten waren im Jahr 2009 etwa 26% aller Familien mit minderjährigen Kindern Alleinerziehende.

Anlass genug für das GRIPS Theater, seinem Autorenwettbewerb „berliner kindertheaterpreis“ das Thema „Wer kann sich das leisten?“ - Die wachsende Kluft zwischen armen und reichen Kindern in Deutschland“ zu widmen und den 2009 der Autor Jörg Isermeyer gewann. Die Jury überzeugte, dass es ihm gelang, einerseits schonungslos die Folgen von Armut im Alltag eines Kind nachzuzeichnen, und andererseits , „...ein spannend unterhaltsames Krimi-Theatererlebnis zu schreiben, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt“, so der Schauspieler Axel Prahl in seiner Laudatio.

Ein Stück über Verantwortung, Überforderung und über die Freundschaft zweier Kinder aus unterschiedlichen Verhältnissen. Ausgezeichnet mit dem „berliner kindertheaterpreis 2009“, dem Autorenwettbewerb von GRIPS und GASAG.

Regie Yüksel Yolcu

Musik Paul Brody

und Necati T. Șeren

Choreografie Ricardo De-Paula

Bühne Ulv Jakobsen

Kostüme Gabriella Ausonio

Sebastian Achilles Tim Wolff

Christian Giese Herr Weinert, Polizist, Fahrraddealer u.a.

Katja Hiller Jule Wolff

Regine Seidler Frau Wolff, Frau Erdmann u.a.

Roland Wolf Lukas Erdmann

Necati T. Șeren Gitarre

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