Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Schach von Wuthenow" von Theodor FontaneUraufführung: "Schach von Wuthenow" von Theodor FontaneUraufführung: "Schach...

Uraufführung: "Schach von Wuthenow" von Theodor Fontane

Premiere am 9. September 2011 um 19:30 Uhr im Neuen Theater. -----

Wie wenige andere hat Theodor Fontane in seinen Romanen und Erzählungen preußische Porträts studiert und in ihren Widersprüchen abgebildet, darunter eine große Zahl moderner Frauenfiguren. In "Schach von Wuthenow" bestimmen gleich zwei Frauen das Geschehen.

1806. Preußen unter seinem König Friedrich Wilhelm III. sieht sich von Napoleons Truppen bedroht. Schach von Wuthenow, Rittmeister beim Berliner Eliteregiment Gensdarmes, ist in jenen Tagen ein gerngesehener Gast im Salon der Damen von Carayon. Die schöne Josephine von Carayon gilt unter den Offizieren als Partie – die verwitwete Frau aus französischem Adel verfügt über Schönheit, Geld und Stil.

 

Schach und Josephine sind einander auch durchaus zugetan. Doch Josephines heranwachsende Tochter Victoire ist mit dem schreckenerregenden Makel eines pockennarbigen Gesichtes behaftet, und das wirft einen Schatten auf das Verhältnis. Nichtsdestoweniger übt das Mädchen, das aus eigener Leiderfahrung alles oberflächlich Glatte zu durchschauen und die inneren Wirklichkeiten darunter zu erfassen sucht, eine unbeschreibliche Anziehungskraft, ja, einen sinnlichen Zauber auf Schach aus. Eines Tages im Mai, in einem Moment von Schwachheit und Nähe, zeugt Schach mit Victoire ein Kind. Nun muß Schach sich bekennen, vor Victoire, vor Josephine, vor seinen Regimentskameraden und vor der ganzen Gesellschaft von Berlin.

 

Schach, der doch bestimmt schien, »der Halbgott eines prinzlichen Hofes« zu sein, kämpft, leidet, flieht, doch er bekennt sich – und gibt sich anschließend selber den Tod. Wenige Tage später rückt die Armee nach Jena und Auerstedt ab.

 

Preußen steht 1806 vor der Entscheidung, sich der napoleonischen Modernisierung anzuschließen oder sich dem Besatzer entgegenzuwerfen – auch um den Preis der Vernichtung. Fontane beleuchtet mit seiner Novelle von 1878/82 das Preußen seiner eigenen Zeit, das sich erneut der Modernisierungsfrage zu stellen hatte. Gezeigt wird die Bühnenuraufführung der Novelle.

 

Bühnenbearbeitung von Jaksch/Scharfenberg und Tobias Wellemeyer

 

Regie

› Tobias Wellemeyer

Bühne

› Alexander Wolf

Kostüme

› Antje Sternberg

Musik

› Gundolf Nandico

 

› Wolfgang Vogler

› Marianna Linden

› Patrizia Carlucci

› Michael Schrodt

› Philipp Mauritz

› Eddie Irle

› Roland Kuchenbuch

› Annemone Haase

› René Schwittay

› Bernd Geiling

› Carlo Degen

 

Vorstellungen

 

09. September ’11 › 19.30 Uhr

17. September ’11 › 19.30 Uhr

18. September ’11 › 15 Uhr

23. September ’11 › 19.30 Uhr

08. Oktober ’11 › 19.30 Uhr

09. Oktober ’11 › 17 Uhr

28. Oktober ’11 › 19.30 Uhr

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑