Sie kommen aus Ägypten, Palästina, Syrien und Tunesien, leben seit ein paar Monaten oder einigen Jahren in Dresden und räumen auf mit Vorurteilen und Klischees um Wüste und Kamele, mit dem abendländischen Blick auf das Morgenland und 1001 Nacht, mit romantischen Vorstellungen von Turban, Dschinns und Bauchtanz. Die zwölf Spieler und Musiker aus „Morgenland“ laden ein zum Kennenlernen ihrer Kultur und ihrer persönlichen Geschichten.
Sie erzählen uns von ihren Kinderliedern und Kinderspielen, von der ersten Liebe, von dreitägigen Hochzeiten und dem Zusammenhalt ihrer Familien, von der modernen Stadt Kairo und den rivalisierenden Clans in den Dörfern. Sie schreiben Gedichte für ihre Mutter, erzählen von ihrer Ankunft in Deutschland, sorgen sich um die politischen Umstände in ihren Ländern und streiten über Tradition und Religion – alles wie bei uns, nur anders.
Inszeniert wird „Morgenland“ von der Leiterin der Bürgerbühne Miriam Tscholl, die in Dresden u. a. „Ich armer Tor“ nach Goethes „Faust“ mit Männern in der Midlifecrisis oder „Irrfahrten des Odysseus“ nach Homer mit Dresdnern, die in der Welt herumgekommen sind, auf die Bühne brachte. Am Jungen dt Berlin inszenierte sie „Die Verwandlung“ von Franz Kafka und am Nationaltheater Mannheim „Die Kriegerinnen“ frei nach Schillers „Jungfrau von Orleans“ mit Texten von Frauen im Krieg.
In arabischer, englischer und deutscher Sprache, mit deutschen Untertiteln
Mit: Tarek Alsalloum, Ashraf Ayash, Rouni Mustafa, Ibrahim Qadi, Sami Ramadan, Elai Rostom, Diaa Soliman, Yesmine Trigui und den Musikern Anwar Aldiban, Thabet Azzawi, Abed Sarraf, Abdel Semmoudi
Regie: Miriam Tscholl
Bühne und Kostüm: Belén Montoliú Garcia
Musik: Michael Emanuel Bauer
Übersetzer: Bashar Alwan
Dramaturgie: Felicitas Zürcher