In seinem neuen Stück kommt es zu einem Wiedersehen mit Harry und Pit, den kauzigen Helden aus Alles ist einfach, die kurz nach der Wende in einem verlassenen Raum gleichsam ge-schichtsverloren vor sich hin monologisierten, unfähig, die Freiheit, die sich ihnen in der Gegenwart bot, zu ergreifen. Auch fast zwanzig Jahre später hat sich nichts an ihrer Situation geändert: wieder ist ihnen die Gewissheit genommen, in einem historischen Raum eine Rolle zu spielen, und wieder sind sie auf ihre nackte, bindungslose Existenz zurückgeworfen. Dann aber spielen sie die Möglichkeiten durch, die sie hätten haben können, wären nicht die Umstände immer gegen sie gewesen. Dass ihr Spiel mit der Wirklichkeit zu einem ganz und gar „deutschen Spiel“ wird, dafür stehen die Szenen und Geschichten, die sie sich, auf der Suche „nach dem Gegenteil von gar nichts“, erfinden. Sie sind die Obdachlosen einer Moderne, denen zwar kein Dach über dem Kopf fehlt, aber eine sinnvolle Beschreibung ihrer Anwesenheit.
Inszenierung, Bühne und Kostüme | Hermann Schein
Mit Sonja Mustoff | Heinz Kloss, Aart Veder, Klaus Ziemann
21. und 26. November | 20 Uhr
5., 10. und 18. Dezember | 20 Uhr