Das neue Stück von Leon Engler (Text) und Michael Schlecht (Regie), Preisträger des Nachwuchs-Theater-Wettbewerbs 2013.
Gibt es für jeden Menschen den einen, vom Schicksal vorbestimmten Partner? Oder ist selbst eine Beziehung, die ein Leben lang dauert, nur eine von mehreren möglichen Konstellationen? Dieser Frage gehen Leon Engler und Michael Schlecht in ihrem Stück „Wasserstoffbrennen“ anhand der Geschichte von Mascha und Niko nach, deren Denken von jeweils völlig unterschiedlichen Lebenskonzepten geprägt ist. Während Mascha an den Mythos der „Kugelmenschen“ und somit an die eine, wahre Liebe glaubt, überlässt Niko alles dem Zufall.
Und trotzdem finden sie zueinander. Sie leben miteinander. Fünfzig Jahre lang. Aber jeder hält an seinen Überzeugungen fest. Mit dem Älterwerden wachsen die Zweifel. Und am Totenbett finden all diese Zweifel einen Weg an die Oberfl äche. Der romantische Liebesentwurf zerbröselt unter den Vorstellungen und den Sehnsüchten, mit denen man alles und jeden überfrachtet. Im Laufe ihres Lebens verhandeln die beiden Protagonisten eine Reihe von Fragen: Gibt es so etwas wie Vorhersehung? Oder müssen wir uns damit zufrieden geben, dass das Leben eine zufällige Abfolge von Ereignissen ist, die mit dem Tod abgeschlossen ist? Warum sollte man sich die Mühe machen, diese Ereignisse zu beeinfl ussen? Im Grunde spielt es keine Rolle.
Der Begriff „Wasserstoffbrennen“ beschreibt die Verschmelzung von Wasserstoffkernen im Inneren der Sterne, bei der große Energiemengen frei werden, kurz: eine Kernreaktion. Hier ist er eine Metapher für das Verschmelzen zweier Menschen und für die Wärme, die dabei entsteht.
Leon Engler, geb. 1989, studierte in Wien und Paris und nahm einen wirren Weg: Assistant TV-Producer, United Nations New York, Übersetzer, New York City College for Technology, Tutor (Schwerpunkt Fotografi e), Universität Wien, Freier Journalist und Bildersammler in Wien, ausgewählter Teilnehmer einer EU-Literaturklasse in Finnland (Schule für Dichtung). Seit 2012 freischaffend tätig, lebt er in Wien und Berlin. Publikation: Zur Glaubwürdigkeit der Fotografie, Diplomica Verlag 2012. Musikalische Veröffentlichungen: Ben Auris – Bird (LP/2012), Poetique Electronique – The Paris Session (EP/2012), Imperfection of the Human Being (EP/2013).
Michael Schlecht – Regie
Michael Schlecht, 1980 als Sohn russischer Einwanderer in Ulm geboren, studierte zunächst Soziologie an der Universität Bremen. In der Theaterwerkstatt der dortigen Hochschule sammelte er erste Erfahrungen im Bereich Schauspiel und Regie, hospitierte am Bremer Theater und arbeitete als freier Journalist für den Weser-Kurier. 2005 wechselte er an die Akademie für darstellende Kunst in Ulm und studierte dort Regie. Nach Beendigung des Studiums hospitierte er am Berliner Ensemble bei Robert Wilsons Inszenierung von William Shakespeare´s Sonette und wurde im Anschluss daran als Regieassistent ans Staatstheater Nürnberg engagiert, wo auch zahlreiche Inszenierungen von ihm entstanden sind. Seit 2012 arbeitet er als freischaffender Regisseur u. a. am Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Saarbrücken, Schauspiel Leipzig und dem Theater Drachengasse.
Regie: Michael Schlecht
Regieassistenz: Moritz Maliers
Bühnenbildmitarbeit: Henrike Heiland
Schauspiel: Roman Blumenschein, Magdalena Steinlein
Weitere Aufführungen: 2. – 6. Dezember und 9. – 13. Dezember 2014, 20 Uhr
Tickets und Preise: Tel.: +43 (0)1 513 14 44
karten@drachengasse.at
www.drachengasse.at/karten.asp