Sinnbild für das Fremde, Metapher für den Tod und das Nichts und immer wieder Projektionsfläche für die Angst vor dem Verlust der Erinnerung. Zahlreiche Autoren haben sich mit diesem Phänomen auseinander gesetzt. Ingeborg Bachmanns «Wüstenbuch-Fragmente» sind hierfür eindrückliche Beispiele. Beat Furrer und Händl Klaus haben sie zu Teilen in den textlichen Entwurf ihres neuen Musiktheaters einfliessen lassen.
Eine weitere Säule des Librettos bildet ein von Händl Klaus neu geschriebener Text sowie Gedichte von Angel Valente, Antonio Machado, Lukrez und der altägyptische Papyrus 3024 in der neuen Übertragung von Jan Assmann. Er spiegelt das Verhältnis der Alten Ägypter zum Tod wieder. Jene sehen im Tod die Verheissung zu einem idealen, unendlich fortdauernden Leben und begangen so im Todesritual gleichzeitig eine vitale Lebensfeier.
Inszenieren wird die Uraufführung von «Wüstenbuch» der Regisseur Christoph
Marthaler. Er verantwortete bereits die szenischen Umsetzungen von Beat Furrers
letzten Musiktheaterwerken «Fama» (2005) und «invocation» (2003). Am Theater
Basel feierte er gerade Erfolge mit seiner Inszenierung von «La Grande-Duchesse
de Gérolstein».
Kompositionsauftrag des Theater Basel und der Vontobel-Stiftung
Eine Koproduktion des Theater Basel mit dem Klangforum Wien, den Berliner
Festspielen¦Maerzmusik Berlin, den Wiener Festwochen
Musikalische Leitung: Beat Furrer
Regie: Christoph Marthaler
Bühne: Duri Bischoff
Kostüme: Sarah Schittek
Dramaturgie: Ute Vollmar
Mit: Tora Augestad, Carina Braunschmidt, Hélène Fauchère, Olivia Grigolli, Catriona Guggenbühl, Isabelle Menke, Bettina Stucky, Sébastien Brohier, Ueli Jäggi
Solistes XXI, Einstudierung: Rachid Safir / Klangforum Wien
Die Produktion wird unterstützt von Artephila Stiftung, Ernst von Siemens Musikstiftung, Schweizer Kulturstiftung: prohelvetia, Ernst Göhner Stiftung