Erbarmungslos und ohne Hoffnung erzählt er von den Abgründen und dem (berechtigten) Niedergang der bürgerlichen Gesellschaft. Und er verschont dabei nichts und niemand: Verlogenheit, Betrug, Geiz, Alkoholismus, Eifersucht – ja sogar Erpressung und Mord herrschen dort, wo der Glaube fehlt, die Liebe aufhört und die Hoffnung schon lange begraben ist.
Vassa Shelesnova, Unternehmerin, Mutter zweier Töchter und Ehefrau des ehemaligen Kapitäns und Glücksspielers Sergej, versucht mit allen Mitteln einen Prozess, der gegen ihren Mann wegen Kinderschändung eingeleitet ist, abzuwenden. Der öffentliche Skandal soll unter allen Umständen vermieden, die unverheirateten Töchter geschützt werden. Sergej stirbt. Selbstmord? Mord? Doch die Familie kracht an allen Seiten auseinander.
Eine der Töchter, „Mutters Liebling“, stürzt sich in verhängnisvolle Exzesse; Vassas Bruder – auch er ein Trinker – schwängert ein Dienstmädchen – und auch sie verschwindet unter ungeklärten Umständen. Als die Schwiegertochter Vassas, die im Untergrund als Revolutionärin für eine ganz andere, neue Gesellschaft kämpft, auftaucht und ihren kleinen Sohn zu sich nehmen will, um ihn aus der zersetzenden Atmosphäre des Hauses zu retten, zeigt Vassa ihre ganze Härte und Unerbittlichkeit: um ihr Unternehmen zu sichern, verweigert sie der Mutter das Kind, zeigt Härte da, wo vielleicht nur noch Liebe helfen konnte… Doch die Katastrophe ist nicht aufzuhalten, das „Imperium“ stürzt, Vassa stirbt… Am Ende übernimmt die intrigante Sekretärin und ein zwielichtiger Chauffeur das, was von dem Trümmerhaufen geblieben ist: das Geld…
Mit: Swetlana Schönfeld als Vassa und
Claudia Burckhardt, Larissa Fuchs, Johanna Griebel, Laura Mitzkus, Marina Senckel, Katharina Susewind; Roman Kaminski, Michael Kinkel, Dieter Montag, Felix Tittel
Regie und Bühne: Manfred Karge
Kostüme: Jessica Karge
Musik: Alfons Nowacki