Violetta Valéry ist von der Schwindsucht gezeichnet und versucht dem nahenden Tod durch ein immer ausgelasseneres Leben der Feste und Feiern zu entfliehen. Mit der Pariser Kurtisane, deren literarische Vorlage Alexandre Dumas’ Theaterversion seines Romans „La Dame aux camelias“ (Die Kameliendame) ist, wählte Verdi wie schon in „Rigoletto“ und in „Il Trovatore“ eine gesellschaftliche Außenseiterfigur als Titelheld.
Achim Freyer interessiert an „La Traviata“ weniger die romantische Sozialkritik. Vielmehr sieht er in Verdis Oper wesentliche archetypische Menschheitskonflikte angelegt, die er ins Zentrum seiner Inszenierung stellen wird. Der einstige Brecht-Schüler hat unter anderem mit seiner Inszenierung von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ (1980) in Stuttgart und mit seinen „Zauberflöten“-Inszenierungen in Hamburg, bei den Schwetzinger und Salzburger Festspielen stilbildende und Theatergeschichte schreibende Inszenierungen geschaffen. Diesen Anspruch will er auch in der Mannheimer „La Traviata“ einlösen.
Musikalische Leitung: Rolf Gupta; Regie und Bühne: Achim Freyer; Kostüme: Amanda Freyer; Dramaturgie: Klaus-Peter Kehr
Mit: Marina Ivanova/Cornelia Ptassek (Violetta Valery), Jean Francois Borras/Charles Reid (Alfredo Germont), Thomas Berau / Mikel Dean (Giorgio Germont), Yanyu Guo / Andrea Szántó (Flora Bervoix), Katharina Göres (Annina); Tobias Haaks / Christoph Wittmann (Gastone), Boris Grappe / Lars Møller (Baron Douphol), Martin Busen / Thomas Jesatko (Marquis d’Obigny), Taras Konoshchenko/ Patrick Schramm (Doktor Grenvil), Gimoon Cho/Veliko Totev (Giuseppe), Wolfgang Geissler/Joachim Zacher (Ein Diener Floras), Hyun-Seok Kim/Stephan Somburg (Ein Dienstmann)