Nach Kriegsende wurde er von seiner Schwester Vera zehn Jahre im Keller versteckt, bis die politische Restauration sein Auftauchen und eine Karriere als Gerichtspräsident und Abgeordneter zuließen. Mit Vera verbindet Höller ein inzestuöses Verhältnis, die jüngere, nahezu stumme Schwester Clara ist seit einem angloamerikanischen Bombenangriff an den Rollstuhl gefesselt und ein wehrloses Opfer der menschenverachtenden Phantasien ihrer Geschwister.
Thomas Bernhard schildert in schmerzlicher Zuspitzung das Fortleben des Faschismus in den Seelen seiner demokratischen Mitbürger. Dieses Stück war ein Skandal und erinnert daran, dass Bernhard die politische Normalität seines Landes als skandalös empfand. Dafür stellte er die österreichische Welt vom Kopf auf die Füße und zeigt Mörder, die sich als Opfer fühlen – es ist sein unheimlichstes Stück, vielleicht sein Bestes.
Inszenierung Claus Tröger
Bühne und Kostüme Klaus Gasperi
Dramaturgie Astrid Großgasteiger
Vera Alexandra Tichy
Clara Britta Bayer
Rudolf Pavel Fieber