Doch als eines Nachts ein Fremder auftaucht, dem Barbara kurzerhand Asyl in ihrer Wohnung gewährt, ist es mit den Höflichkeiten vorbei. Schon was Namen und Herkunft des Flüchtlings betrifft, kann man sich nicht einigen. Er heißt entweder Klint oder Bobo und kommt aus Asien oder Afrika. Jedenfalls hat er Schreckliches durchgemacht, was doch zu uneingeschränkter Hilfsbereitschaft verpflichten sollte. Oder stellt er eine Bedrohung dar? Oder ist er gar eine exotische Verlockung? Noch bevor darüber endgültig entschieden werden kann, verschwinden Barbara und der Fremde.
Philipp Löhle überführt die gesellschaftliche Debatte rund um die Themen „Asyl“ und „Migration“ – mit ihren Fragen nach Mitmenschlichkeit und Besitzstandswahrung, mit ihrer Angst vor dem und der Faszination am Fremden – in eine schlüssige Spielhandlung für vier Akteure. Dabei wechselt das 2014 in Bern uraufgeführte Werk gekonnt zwischen Komik und Tragik und lässt den Zuschauer mit der Frage zurück: Wie würde ich handeln, wenn das Fremde in Person eines mysteriösen Flüchtlings vor meiner Tür stünde?
Regie Stefan Maurer
Bühne & Kostüme Luis Graninger
Barbara/Anna Marion Fuhs
Mario Fabian Schiffkorn
Linda Lisa Hörtnagl
Paul Benjamin Schardt
WIR Janine Wegener