Hamlet, Tragödie von William Shakespeare
Prinz Hamlet erfährt vom Geist seines toten Vaters, dass dieser von seinem Bruder Claudius, dem jetzigen König von Dänemark, kaltblütig im Schlaf ermordet wurde. Um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen und sich an seinem Onkel zu rächen, täuscht Hamlet zunächst Wahnsinn vor. Der übereifrige Oberkämmerer Polonius hält die Verwirrung des Prinzen für unerfüllte Liebe zu seiner Tochter Ophelia. Nach einem Schauspiel, in dem Claudius der von ihm verübte Mord vor Augen geführt wird, spürt der König, dass Hamlet ihm gefährlich wird und lässt ihn ins Exil schicken. Doch der Prinz gibt nicht auf, den Plan seiner Rache fortzuführen. Er kommt zum Begräbnis von Ophelia, die selbst verrückt geworden ist über Hamlets Wahnsinn und den Tod ihres Vaters. Am offenen Grab bricht ein Streit zwischen Laertes, Ophelias Bruder, und Hamlet aus. Ein Duell setzt ein, bei dem sich die Ereignisse überschlagen und schließlich zur Katastrophe führen…
„Hamlet“ ist ein spannender, zeitloser Politkrimi, bei dem sich die handelnden Figuren in einem gefährlichen Rausch aus Machtgelüsten, Eifersucht und Misstrauen verlieren und sich offizielle Ämter mit familiären Intrigen vermischen. Selbst Hamlets zunächst positiv engagierte Wahrheitssuche verliert sich letztlich in einem unberechenbaren Geflecht aus verletzten Gefühlen und persönlichen Rachegedanken. Vor dem Hintergrund des 400. Todesjahres von Shakespeare in 2016 kommt dessen Hauptwerk nach über 35 Jahren erstmals wieder auf den Spielplan des Stadttheaters Pforzheim. Parallel wird im Podium mit den Schauspielern in identischen Rollen und Kostümen Tom Stoppards absurde Komödie in Szene gesetzt und zur Premiere gebracht, die die Geschichte aus veränderter Perspektive durchleuchtet.
Premiere — 19. Februar 2016
Inszenierung — Alexander May
Bühnenbild — Isabelle Kittnar
Kostüme — Lorena Díaz Stephens
Dramaturgie — Caroline Stolz / Peter Oppermann
Hamlet — Robert Besta
Laertes — Julian Culemann
Güldenstern / Fortinbras — Henning Kallweit
Rosenkranz — Sergej Gößner
Schauspieler 1 / Voltimand — Markus Löchner
Claudius — Tobias Bode
Osrick / Marcellus / Totengräber / Schauspieler — Jens Peter
Voltemand / Hauptmann / Totengräber / Schauspieler — Fredi Noël
Polonius — Hartmut Volle a.G.
Horatio — Theresa Martini
Ophelia — Jula Zangger
Gertrud — Joanne Gläsel
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"Rosenkranz und Güldenstern sind tot" von Tom Stoppard
Parallel zur Produktion "Hamlet" im Großen Haus
Aus ungewöhnlicher Perspektive rückt Tom Stoppards absurde Komödie mit „Rosenkranz und Güldenstern“ die in der Literaturgeschichte wohl am meisten verkannten Nebenfiguren aus „Hamlet" in den Vordergrund. So wird die Handlung von Shakespeares bekanntester Tragödie komplett neu erzählt. Für viel Komik sorgt dabei die Tatsache, dass die beiden mit der Einschätzung der Vorgänge völlig überfordert sind. Sie vermögen weder dem Verhalten Hamlets noch ihrem eigenen wechselhaften Schicksal einen Sinn abzugewinnen.
Bereits in diesem frühen Stück, das seinen Durchbruch bedeutete, spielt Stoppard virtuos mit verschiedenen Realitätsebenen. 1990 hat er es selbst verfilmt, ein Debüt, für das er bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem „Goldenen Löwen" ausgezeichnet wurde. Der Clou dieser Produktion, die anlässlich des 400. Todestages von Shakespeare auf dem Spielplan steht: In Bühnenbildversatzstücken der parallel erarbeiteten Inszenierung „Hamlet“ werden sämtliche Rollen von all jenen Schauspielern identisch verkörpert, die auch in den Aufführungen im Großen Haus mitwirken.
Premiere — 20. Februar 2016 im Podium
+ Bonus: Nachklang - 27.2., 11.3., 19.3.
Inszenierung — Caroline Stolz
Bühnenbild — Isabelle Kittnar
Kostüme — Lorena Díaz Stephens
Dramaturgie — Alexander May / Peter Oppermann
Hamlet — Robert Besta
Güldenstern — Henning Kallweit
Rosenkranz — Sergej Gößner
Schauspieler 1 — Markus Löchner
Claudius — Tobias Bode
Alfred — Jens Peter
Schauspieler — Fredi Noël
Polonius — Hartmut Volle a.G.
Ophelia — Jula Zangger
Gertrud — Joanne Gläsel