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Zweimal Christoph Hein - Premiere und Uraufführung im schauspielfrankfurt

7. April 2006, 19.00 Uhr / Großes Haus:

Premiere "Horns Ende"

und Uraufführung "In seiner frühen Kindheit ein Garten"

nach Romanen von Christoph Hein.

1. Horns Ende

Roman von Christoph Hein / Für die Bühne bearbeitet von Armin Petras

 

Guldenberg: Mikrokosmos einer verkrusteten DDR-Kleinstadt in den 60er Jahren. Die Mißstände sind weniger auf das politische System als auf menschliche Schwächen zurückzuführen. Diese wiederum sind durch das System begünstigt, gar von ihm hervorgerufen. Denunziation. Der örtliche Museumsleiter Horn hat sich das Leben genommen, nachdem er ins Kreuzfeuer der Partei geraten war. Eine lächerliche Abweichung. Offensichtlich war er bereits zuvor ähnlich von seinem Leipziger Posten verjagt worden. Die sich wiederholende Demütigung war nicht zu ertragen. Bürger der Kleinstadt entwirren rückblickend diese menschliche Tragödie: der Bürgermeister, der offenkundig Horns Leipziger Affäre losgetreten hatte, nun aber den linientreuen Menschenfreund spielt, der vom nazistischen Regen in die sozialistische Traufe gekommene Maler, Horns Vermieterin und Betreiberin eines kleinen Ladens sowie Jugendliche, die das Geschehen aus der Perspektive der unschuldigen Jugend rekapitulieren. Doch da sind (oder waren) auch die Zigeuner, die jedes Jahr zur selben Zeit in die Stadt gekommen waren und nun plötzlich ausbleiben …

 

Regie: Armin Petras / Bühne: Kathrin Frosch / Kostüme: Annette Riedel

Mit: Susanne Buchenberger, Andreas Haase, Ellen Hellwig,

Robert Kuchenbuch, Ronald Kukulies, Aleksandar Radenkovic,

Bettina Riebesel, Anja Schneider, Berndt Stübner

 

schauspielfrankfurt in Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig

 

2. In seiner frühen Kindheit ein Garten

Roman von Christoph Hein / Für die Bühne bearbeitet von Jens Groß

 

Zurek, pensionierter Gymnasialdirektor, wird von den Umständen, unter denen sein des

Terrorismus verdächtigter Sohn Oliver am Bahnhof von Bad Kleinen ums Leben kam, zunehmend irritiert. Der Direktor beginnt, gestützt von einer altmodischen Moralität, seinen Kampf um Gerechtigkeit – für seinen Sohn. Aus dem gleichen Grund, aus dem er bisher arglos dem Staat vertraut hatte, kämpft Zurek jetzt mit rechtlichen Mitteln gegen diesen Staat um Aufklärung. Die Entwicklung, die der alte Direktor dadurch nimmt, verändert sein Weltbild und damit

sein ganzes Leben, auch das Verhältnis zu seiner Frau und seinen Kindern. Ein leise anschwellender Prozeß mentaler Radikalisierung im und am Alltag des alten Ehepaars. Letztendlich auch eine große

Liebesgeschichte, eine westdeutsche Geschichte, die uns alle angeht.

 

Regie: Armin Petras / Bühne: Kathrin Frosch / Kostüme: Annette Riedel

Mit: Katrin Grumeth, Friederike Kammer, Andreas Leupold,

Simon Solberg, Gunnar Teuber

 

Weitere Vorstellungen 8. und 30. April

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