Im 1895 vollständig aus Holz gebauten und heute denkmalgeschützten Passionsspielhaus kommt in der
ersten Augusthälfte zehnmal die Oper „Faust Margarete“ von Charles Gounod zur Aufführung. Die 1859 entstandene Grand Opéra bedeutete für den französischen Komponisten Charles Gounod
(1818-1893) den Durchbruch und ist bis heute sein populärstes Werk. Die Handlung basiert auf der
Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe. Die Oper war von Anfang an ein grosser Erfolg; von Paris aus trat sie ihren Siegeszug an weltweit alle wichtigen Opernhäuser an.
Faust sitzt verzweifelt in seinem Studierzimmer. Er ist des Lebens überdrüssig und ruft den Satan. Der
bietet ihm Ruhm und Reichtum, Faust aber will Jugend und Liebe. Er erhält einen Verjüngungstrank und
verliebt sich in Margarete. Die beiden verbringen eine Liebesnacht. Aber Faust geniesst sein neues Leben und vergisst Margarete, die verlassen dem Wahnsinn verfällt und das gemeinsame Kind tötet.
Beim Feiern der Walpurgisnacht überkommt Faust die Reue und er will zurück zu Margarete, die im
Kerker auf ihre Hinrichtung wartet. Aber Faust kann sie nicht mehr retten; er gehört längst dem Teufel.
Grosse lyrische Tenöre wie Franco Corelli, Placido Domingo oder Francisco Araiza haben Faust gesungen.
In Selzach teilen sich Michael Gniffke und Raimund Wiederkehr die Titelpartie, die vor zwei Jahren in
Selzach beide auch in der Titelpartie von „Hoffmanns Erzählungen“ glänzten. Margarete ist die in Selzach bestbekannte Bernerin Anne-Florence Marbot, alternierend mit Deborah Leonetti. Der grosse deutsche Bariton Andreas Macco steht als Mephistopheles erstmals auf der Selzacher Bühne.
Bruno Leuschner dirigiert Chor und Orchester der Sommeroper Selzach. Für die Regie zeichnet Thomas
Dietrich verantwortlich, der seit der ersten Produktion in Selzach mit dabei ist. Das Bühnenbild entwirft
Oskar Fluri, einer der Mitbegründer der Sommeroper. Das Selzacher Opernorchester setzt sich aus
Profimusikern der Region zusammen. Die Produktion liegt in den bewährten Händen von Pia Bürki und
René Gehri.
Gemäss dem Selzacher Konzept, das grosse Opernproduktionen für ein breites Publikum auf die Bühne
bringen will, wird eine spezielle Selzacher Fassung erarbeitet, in der Dialoge an die Stelle der Rezitative
treten, und in der deutsch gesprochen und gesungen wird. Das entspricht übrigens der Erstfassung der
Oper, die im Stile der Opéra comique mit gesprochenen Dialogen aufgeführt wurde. Selzach freut sich,
geehrte Medienschaffende, am 2. August mit Ihnen zusammen die Premiere zu feiern.
Weitere Informationen: www.sommeroper.ch