Der szenische Raum wird nunmehr durch ein zentrales Bühnenelement bestimmt werden, das nicht nur weitere Spielmöglichkeiten eröffnet, sondern darüber hinaus seine ganz eigene Magie entfaltet.
Im Frühjahr 1735 gelangte Georg Friedrich Händels Zauberoper Alcina im Londoner Covent Garden Theatre zur gefeierten Uraufführung. Trotz des Erfolges wurde die Oper danach nur noch in Braunschweig gezeigt und verschwand dann für fast zwei Jahrhunderte in der Versenkung. Heute jedoch weiß man Händels Meisterwerk wieder zu schätzen. Dabei hat die Moderne in dieser Oper etwas entdeckt, das den meisten Zeitgenossen Händels aufgrund der sich in den Vordergrund drängenden, überbordenden Opulenz der damaligen Ausstattung und der eifrig in Gang gesetzten Theatermaschinerie verborgen geblieben sein dürfte: Händel zeichnet mit seiner Musik ein überaus feines Psychogramm seiner Figuren. Denn bei allem virtuosen Glanz der Arien kündet der Gesang doch gleichzeitig auf schon intime Weise von der
überwältigenden, aber auch hilflos machenden Macht der Liebe, von erotischer
Anziehung gleichermaßen wie von sexuellem Überdruss, von Unterdrückung wie von Unterwerfung, von Verlustangst genauso wie von realem Verlust. Es sind somit Qualitäten eines dichten, psychologischen Kammerspiels, die diese Oper in sich birgt.
Auf ihrer fernab von jeder Zivilisation gelegenen Insel hat die Zauberin Alcina ein seltsames Reich errichtet: Mit ihren magischen Kräften verführte sie über die Jahrhunderte hinweg ausnahmslos jeden Mann, der sich in ihren Bannkreis verirrte. Sobald sie ihres jeweiligen Liebhabers jedoch überdrüssig war, zwang sie ihn, sich ihr wie ein Tier zu unterwerfen. Doch seit der Ankunft Ruggieros ist Alcina selbst wie verzaubert - sie liebt zum ersten Mal aufrichtig und mit aller Leidenschaft. Die tief empfundene Liebe geht mit einer ihr bislang unbekannten Angst einher: Alcina fürchtet nichts mehr, als Ruggiero wieder zu verlieren. Doch je mehr sie sich bemüht, ihn weiter an sich zu fesseln, desto mehr entzieht er sich.
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Martin Schelhaas,
Inszenierung: Arila Siegert,
Bühne: Hans Dieter Schaal,
Kostüme: Marie-Luise Strandt,
Choreinstudierung: Ulrich Barthel
Mit: Hyon Lee / Hyunju Park (Alcina), Itziar Lesaka (Ruggiero), Katrin Hübner
(Morgana), Susanne Drexl (Bradamante), Christian Hees (Oronte), Andreas Lettowsky (Melisso), Opernchor, Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin
Weitere Vorstellungen: 7.3., 18 Uhr; 28. 3., 19.30 Uhr; 10.4., 19.30 Uhr im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin
Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de