Er war der Star der New Yorker Szene, umgab sich mit Glamour und schaffte es, seine Umgebung in einem permanenten Prozess in intelligente Kunst zu verwandeln. Zugleich sensibel und verletzlich, ein kühler Beobachter und Dokumentarist, verschwand die Person Warhol unter einer silberblonden Perücke.
Seit den frühen 60ern hatte er die Umwelt mit seinen Siebdrucken von Campbells Suppendosen, Marilyn Monroe, Elektrischen Stühlen sowie Nachbildungen von Verpackungskartons provoziert. Von 1964 bis 1968 avancierte die Factory zum Brennpunkt der New Yorker Avantgarde. Warhol produzierte die Band The Velvet Underground und drehte Untergrundfilme wie „Sleep“, „Eat“, „Kiss“. Er liebte es, mit Identitäten zu spielen und zeigte der Öffentlichkeit ein Vexierbild von sich. Selbst vom Wunsch erfüllt, ein anderer zu sein, umgab Warhol sich mit Transvestiten, Künstlern und
Drogenabhängigen, sah sein Umfeld als soziales Experiment an, in dem jeder die Freiheit hatte, sich zu zerstören oder neu zu erfinden. Sie gaben sich alle die Klinke in die Hand: Stars wie Truman Capote, Dalí oder Bob Dylan, Sternchen wie Edie Sedgwick, die an Drogen zugunde ging, oder Valerie Solanas, die später auf Warhol schießen sollte.
In fünf Bildern zu Arbeit, Schönheit, Identität, Sex und Tod zeigt Theater en face Warhols Leben und Arbeit in den Sixties. Warhol selbst kommt in seiner „Philosophy“ zu Wort, seine Superstars inszenieren sich, leben, lieben und leiden - und werden zu Kunst.
ANDY WARHOL ist entwickelt und inszeniert von Xenia Multmeier (Leiterin von Theater en face), mit Musik von David Bowie, The Velvet Underground und Lou Reed, interpretiert von dem Münsteraner Musiker Udo Herbst (u.v.a. musikalische Leitung des „Black Rider“ an den Städtischen Bühnen).
Die Produktion ist zu sehen am 14., 19. und 20. November sowie am 2., 3., 9. und 10 Dezember 2005, jeweils um 20 Uhr 15 in der Studiobühne am Domplatz 23. Kartentelefon: 0251 – 832-4429.