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»Anfänge«: Die Spielzeit 2006/07 im Deutschen Theater Berlin

mit einer zusätzlichen neuen Spielstätte

In der Saison 2006/07 setzt das DT Stücke aus der Antike in einen Dialog mit neuen Theaterstücken und Spielweisen in einer komplett neuen Spielstätte. Motto: »Anfänge«!

 

Deutsches Theater: Wo finden wir unsere Ursprünge? Die »Orestie« von Aischylos, inszeniert von Michael Thalheimer, bildet den Auftakt zu einem Antiken-Schwerpunkt.

 

Kammerspiele: Anfänge in der Gegenwart. Zeitgenössische Stücke von Yasmina Reza, Roland Schimmelpfennig, Ingo Schulze und vielen anderen.

 

Box + Bar: Ab Oktober gibt es die neue Bühne im Foyer der Kammerspiele – der Ort, wo das Theater am schnellsten und jüngsten ist.

 

Das Programm im Einzelnen:

 

Deutsches Theater

DIE ORESTIE Aischylos

Premiere 23.September 2006 - Regie: Michael Thalheimer

Mit der »Orestie« des Aischylos eröffnet das Deutsche Theater einen Zyklus von antiken Stücken, der unter dem Motto »Anfänge« am Beginn der neuen Spielzeit im Großen Haus steht. Der leitende Regisseur Michael Thalheimer inszeniert nach Goethes »Faust« nun die einzige vollständig erhaltene Trilogie der Griechischen Tragödie. Mit Constanze Becker, Regine Zimmermann, Sven Lehmann u.a.

DIE PERSER Sophokles

Premiere 7.Oktober 2006 - Regie: Dimiter Gotscheff

Ein »organisierter Nervenzusammenbruch«: Von nichts anderem handelt die älteste Tragödie der Weltliteratur, die den Moment beschreibt, in dem ein Volk begreift, dass es ausgespielt hat. DT-Hausregisseur Dimiter Gotscheff bringt die Geschichte vom Untergang der Perser in der Schlacht bei Salamis auf die Bühne. Mit Samuel Finzi, Wolfram Koch u.a.

 

MEDEA Euripides

Premiere Dezember 2006 - Regie: Barbara Frey

Eine Ausländerin steht im Zentrum der Tragödie des Euripides. Medea hat den griechischen Prinzen Jason geheiratet, aber ihre Ehe ist in Korinth nicht anerkannt. Nach zehn Jahren will Jason sie für die Königstochter verlassen… DT-Hausregisseurin Barbara Frey arbeitet nach »Minna von Barnhelm« erneut mit Nina Hoss zusammen, die in der Titelrolle zu sehen ist.

 

DON CARLOS Friedrich Schiller

Premiere Januar 2007 - Regie: Nicolas Stemann

Schiller begann mit 23 Jahren an »Don Carlos« zu schreiben und benötigte fünf Jahre für sein nach eigener Einschätzung politischstes Stück. Nicolas Stemann, der am Burgtheater Wien und am Thalia Theater Hamburg arbeitet, zeigte am DT zuletzt Kleists »Das Käthchen von Heilbronn« mit großem Erfolg.

 

EIN SOMMERNACHTSTRAUM William Shakespeare

Premiere Februar 2007 - Regie: Jürgen Gosch

Liebe ist, wenn es kein Entrinnen gibt. Selbst wenn sich die Elfenkönigin Titania in einen Esel verliebt! In Shakespeares »Sommernachtstraum« ist das Abenteuer der Liebe nicht geheuer.

Jürgen Gosch bringt den Klassiker in seiner dritten Inszenierung der Saison am DT heraus.

 

DIE FLEDERMAUS Johann Strauss

Premiere April 2007 - Regie: Michael Thalheimer

Bloß weil man eine Haftstrafe wegen Beleidigung antreten muss, will man doch die beste Party des Jahres nicht verpassen! Man feiert inkognito, aber umso ausgelassener, und die Champagnerlaune verfliegt erst am nächsten Morgen im Gefängnis. Michael Thalheimer macht sich nach seiner Opern-Erfahrung mit »Katja Kabakova« nun an die Operette.

 

Kammerspiele

 

IM SCHLITTEN ARTHUR SCHOPENHAUERS Yasmina Reza

Uraufführung 31.August 2006 – Regie: Jürgen Gosch

Die französische Autorin Yasmina Reza gehört seit ihren Erfolgsstücken »Kunst« und »Dreimal Leben« zu den meistgespielten Autoren der Gegenwart. Jürgen Gosch überließ sie ihr neues Stück zur Uraufführung. »Im Schlitten Arthur Schopenhauers ist eine grausame philosophische Farce über den Verlust der Liebe – erneut mit Ulrich Matthes und Corinna Harfouch als Ehepaar unter tragischen Vorzeichen.

 

AMBROSIA Roland Schimmelpfennig

Premiere 20. September 2006 - Regie: Jürgen Gosch

Deutsche Männer am Kneipentisch: Hier steht nur auf, wer eine Rede zu halten hat oder aufs Klo muss oder schließlich doch von seiner Frau abgeholt wird. Jeder dieser Repräsentanten des Mittelstands stürzt auf seine Art ins Bodenlose. Jürgen Gosch inszeniert mit »Ambrosia« bereits das fünfte Stück Schimmelpfennigs. Im Deutschen Theater ist seine fulminante

Uraufführung von »Auf der Greifswalder Straße« zu sehen.

 

NEUE LEBEN Ingo Schulze

Uraufführung 3.Oktober 2006 - Regie: Robert Schuster

Ingo Schulze schrieb mit »Neue Leben« den lange erwarteten und überschwänglich aufgenommenen Roman zur Wiedervereinigung. Robert Schuster adaptiert die Geschichte von Enrico Türmer, der mit schwankender Meinung und widersprüchlichen Taten im Strom der Ereignisse seit 1989 paddelt, erstmals für die Bühne. Am Nationalfeiertag ist Uraufführung.

 

SCHLAF Jon Fosse

Deutsche Erstaufführung November 2006 - Regie: Michael Thalheimer

Michael Thalheimer inszeniert die Deutsche Erstaufführung von »Schlaf« und damit zum ersten Mal ein Stück des norwegischen Erfolgsautors Jon Fosse, von dem zuletzt »Heiß« in den Kammerspielen zu sehen war.

 

DER UNTERGANG DES EGOISTEN JOHANN FATZER Bertolt Brecht

Premiere Dezember 2006 - Regie: Dimiter Gotscheff

Vier Kriegsdeserteure ziehen sich im Haus des einen in Mülheim zurück. Pragmatismus hält sie zusammen: Gemeinsam kommt man besser durch. Dimiter Gotscheff inszeniert eine eigene Fassung des geheimnisvollen »Fatzer«-Fragments im 50. Todesjahr von Brecht.

 

PIZZICATO Viktor Bodó und András Vinnai

Uraufführung Januar 2007 - Regie: Viktor Bodó

Viktor Bodó ist der neue Regiestar Ungarns: In Budapest entstand zuletzt, frei nach Kafkas »Prozeß«, seine gefeierte Inszenierung »Ledarálnakeltüntem« (»Gehacktundverschwunden«). Am DT stellt er sich mit einer Inszenierung nach Shakespeares »Sommernachtstraum« vor.

 

DER MANN OHNE EIGENSCHAFTEN Robert Musil

Premiere April 2007 - Fassung und Regie: Oliver Reese

In Musils Jahrhundertroman leidet ein Mann an den exemplarischen Krankheiten der Moderne: Entscheidungsschwäche, Heimat- und Orientierungslosigkeit. Jetzt kommt dieser Schlüsseltext in einer neuen Fassung von Oliver Reese auf die Bühne.

 

80 Plätze.

Die dritte Spielstätte.

Die neue Lounge.

OPFER VOM DIENST Brüder Presjnakow

Premiere 26. Oktober 2006 - Regie: Christoph Mehler

Eine spannende Farce, die sich immer absurder hineinschraubt in eine Welt voller Bürokratie, Korruption und Hoffnungslosigkeit. Aber schildern die Brüder Presjnakow aus Jekaterinburg, berüchtigt für ihren schwarzen Humor, wirklich nur Russland?! Christoph Mehler inszeniert die gnadenlose Satire zur Eröffnung der neuen DT-Spielstätte »Box und Bar«.

 

SPORTCHOR von Elfriede Jelinek

Uraufführung der Hörspielfassung am 27. Oktober 2006 – Regie: Leonhard Koppelmann

Stefan Kaminski – diesmal nicht »on air« wie in seinen Live-Hörspielen sondern »on stage« – st der Sportchor der leidenschaftlichen Sporthasserin Elfriede Jelinek. In einem Spiel, das nur Verlierer kennt, werden Stimmen laut, die aus der Fankurve, dem Mannschaftsbus oder dem Spielfeldrand dringen, immer gepeinigt von der Angst zu unterliegen.

 

WALDSTEIN ODER DER TOD DES WALTER GIESEKING AM 6. JUNI 2005 Moritz von Uslar

Uraufführung am 31. Oktober 2006 - Regie: Hanna Rudolph

Moritz von Uslar, bekannt durch seine Reihe im SZ-Magazin »100 Fragen an...« stellt auf elegante und unverschämte Weise die ältesten Fragen neu. Bis hin zu: »Gibt es das, dass Mann und Frau es besser nicht miteinander tun sollten? Jetzt kommt sein gefeierter

Debütroman erstmals auf die Bühne.

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