Der neue Herrscher Kreon lässt Eteokles prunkvoll beerdigen. Doch in Polyneikes vermutet er einen Staatsfeind, er verbietet dessen Beerdigung und lässt ihn als Fraß für Hunde und Vögel vor der Stadt liegen. Antigone, Schwester der toten Brüder, findet sich damit nicht ab, sie will Polyneikes beerdigen, um jeden Preis. Es kommt zur Eskalation zwischen Antigone und Kreon. Weiblicher Ungehorsam stößt auf den Egoismus der Macht, familiäres, göttliches Recht streitet gegen den Staatsbefehl. Das alles geschieht unter den Augen einer Gesellschaft, die immer alarmbereit ist, gierig nach neuestem medialen Material und zu feige, Stellung zu beziehen.
Kaum ein antiker Mythos erscheint uns heute frischer, aktueller und kontroverser als die „Antigone“ des Sophokles, geschrieben wahrscheinlich 442 v.Chr. Die Berliner Regisseurin Heike Frank, die 2010 mit der gefeierten nt-Studio Inszenierung „DNA“ von sich reden machte, kommt an das Thalia Theater Halle, um den berühmten Stoff in Szene zu setzen.
Inszenierung: Heike Frank,
Bühne und Kostüme: Ralph Zeger,
Musik: Sebastian Herzfeld,
Video: Conny Klar
Mit: Louise Nowitzki (Antigone), Natascha Mamier (Ismene / Teiresias / Eurydike), Enrico Petters (Kreon), Justus Verdenhalven (Wächter / Haimon), Jörg Kunze (Chor 1), André Hinderlich (Chor 2)