Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Anton Tschechow, "Die Möwe", Schauspiel Frankfurt Anton Tschechow, "Die Möwe", Schauspiel Frankfurt Anton Tschechow, "Die...

Anton Tschechow, "Die Möwe", Schauspiel Frankfurt

Premiere am 17. Mai 2013, 19.30 Uhr.-----

Kostja holt mit seinem Gewehr eine Möwe vom Himmel. Ein Schuss, ein Treffer. Bei seinem ersten Selbstmordversuch schießt er jedoch daneben. Die Komik offenbart bei Tschechow die Tragik der scheiternden Menschen.

»Die Möwe« ist ein Stück über das Theater. Es erzählt von Schauspielern und Schriftstellern und deren Suche nach Liebe und Sinn, nach dem Wesentlichen im Leben und in der Kunst. Sie denken groß und handeln klein. Jeden Sommer gibt es ein Treffen auf einem Landgut am See. Alle ersehnen das Unerreichbare.

Der Lehrer liebt Mascha, Mascha liebt Kostja, Kostja liebt Nina, Nina liebt Trigorin und Trigorin bleibt der Liebhaber von Arkadina, die er nicht liebt und die nur sich selbst liebt. Ein Reigen der Vergeblichkeit, in dem sich Verzweiflung, Heiterkeit, Hoffnung und Enttäuschung abwechseln und alles mit brutaler, matter Leichtigkeit den schlimmstmöglichen Ausgang nimmt.

Kostja wünscht sich »neue Formen«, will das Theater revolutionieren und seiner Mutter, der berühmten Schauspielerin Arkadina, imponieren. Der Reinfall seines von Nina dargestellten Avantgarde-Stücks, hält die beiden nicht davon ab, ihren Wünschen das denkbar Schrecklichste anzutun: sie in die Realität zu überführen. Nina endet als Provinzschauspielerin und Kostja wird als Erfolgsschriftsteller seinen Ansprüchen untreu. Die Zeit heilt keine Wunden. Nächsten Sommer werden sie sich wieder sehen: »wenn keiner gestorben ist«. Nina wünscht, man solle sie totschlagen und fragt, wie man das Leben ertragen soll.

»Wir beschreiben das Leben so wie es ist und weiter weder piep noch pup«, so Tschechow über seine traurige Komödie. Nach der katastrophalen Uraufführung am Alexandra-Theater in Petersburg 1896, verhalf zwei Jahre später die Inszenierung von Stanislawski der »Möwe« zum durchschlagenden Erfolg. Den Bühnenvorhang des Moskauer Künstlertheaters schmückt seitdem eine weiße Möwe.

Andreas Kriegenburg gehört zu den markanten Regisseuren seiner Generation. Von seinen Arbeiten wurden insgesamt neun zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 2011 inszenierte er an der Oper Frankfurt Puccinis »Tosca« sowie Goethes »Stella« in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt. Im Bockenheimer Depot führte er Regie bei dem Commedia-dell’arte-Klassiker »Der Diener zweier Herren«.

Regie / Bühne Andreas Kriegenburg

Kostüme Katharina Kownatzki

Dramaturgie Alexandra Althoff

Besetzung

Katharina Bach

Stephanie Eidt

Bettina Hoppe

Lisa Stiegler

Michael Benthin

Nico Holonics

Felix von Manteuffel

Mathis Reinhardt

Marc Oliver Schulze

Till Weinheimer

Termine

22.05.13

30.05.13

07.06.13

10.06.13

22.06.13

23.06.13

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER DER HEKTISCHEN STADT -- Festspiel-Finale "Strawinsky in Paris" bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In der rasanten Choreografie von Jeroen Verbruggen zur Musik "An American in Paris" von George Gershwin sowie zu Aaron Coplands Musik mit Auszügen aus der "Billy the Kid"-Suite gewinnen die Straßen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche