Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Anton Tschechows "Onkel Wanja", Staatsschauspiel Dresden Anton Tschechows "Onkel Wanja", Staatsschauspiel Dresden Anton Tschechows "Onkel...

Anton Tschechows "Onkel Wanja", Staatsschauspiel Dresden

Premiere am 13. September 2008 im Kleinen Haus

 

Auf dem Landgut sind der Professor und seine junge Frau Jelena zu Gast. Das geregelte Leben, das Wanja, seine Mutter und seine Nichte Sonja dort führen, ist bedroht.

 

Die Nacht wird zum Tag, alte Sehnsucht erwacht und neue entsteht. Jelena, die einmal auf dem Konservatorium studierte, interessiert sich für den Landarzt Astrow, dessen Visionen zum Hobby verkümmert sind. Wanja, der über der Arbeit ihren Sinn vergaß, träumt von einem Leben mit Jelena. Astrow wird von Sonja angehimmelt, die in seinen Visionen ihre Zukunft sieht. Wanjas Mutter verehrt den Professor, der längst emeritiert ist, aber dessen Schriften sie gläubig liest. In dieser Atmosphäre eröffnet der Professor den Versammelten, er wolle das Gut, das aller Leben verbindet, verkaufen. Wanja greift zur Pistole. Die »Szenen aus dem Landleben«, so der ironische Untertitel des Stücks, spielen mit dem, was war, was ist und vor allem, was hätte sein können. Wanja hätte das Gut, das er nur verwaltet, zur Blüte bringen können. Astrow hätte mit Jelena eine Affäre haben können. Oder er hätte das Mauerblümchen Sonja erlösen können. Jelena hätte sich scheiden lassen und Astrow heiraten können.

 

Wanja hätte sich umbringen oder – hätte er getroffen – den Professor erschießen können. Kurz: Das Leben hätte sich verändern können, wenn Anton Tschechow ein melodramatischer Schriftsteller wäre und nicht wüsste, dass die Tragödie im wirklichen Leben darin besteht, dass sich nichts ändert – nicht nur auf dem Lande.

 

Aus dem Russischen von Ulrike Zemmer

 

Regie Beat Fäh | Bühne und Kostüme Carolin Mittler

Bühne und Kostüme: Carolin Mittler

Dramaturgie: Karla Kochta

Musik: Carl Ludwig Hübsch

 

Es spielen

Alexander Wladimirowitsch Serebrjakow: Albrecht Goette

Jelena Andrejewna: Friederike Tiefenbacher

Sofja Alexandrowna (Sonja): Katka Kurze

Marija Wassiljewna Wojnizkaja: Helga Werner

Iwan Petrowitsch Wojnizkij: Holger Hübner

Michaeil Lwowitsch Astrow: Mario Grünewald

Ilja Iljitsch Telegin: Gerhard Hähndel

Marina: Vera Irrgang

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑