Er erinnert sich an seinen alten, wohlhabenden Freund Mandryka, dem er ein Bild seiner Tochter Arabella schickt, in der Hoffnung, dieser möge um ihre Hand anhalten. Als an seiner Statt sein junger, fescher Neffe bei Arabella erscheint, die schon einige Bewerber abgelehnt hat, und sich beide sofort ineinander verlieben, scheint die Familie saniert. Arabella hat eine jüngere Schwester, für die man sich keine Aussteuer leisten kann. Daher wird sie als junger Mann aus¬gegeben, was zu größten Verwirrungen führt: Denn Zdenka übergibt Matteo, einem abgewiesenen Verehrer Arabellas, den sie selbst liebt, den Schlüssel zu Arabellas Zimmer. Mandryka, der das beobachtet, glaubt sich von Arabella betrogen und erst als Zdenka sich als Mädchen zu erkennen gibt und ihr fintenreiches Stelldichein mit Matteo gesteht, finden Arabella und Mandryka endgültig zueinander.
Kurz vor der Vollendung der Ägyptischen Helena schrieb Strauss 1927 an seinen kongenialen Partner Hugo von Hofmannsthal: „Aber jetzt hab ich nichts mehr zum Arbeiten: total abgebrannt! Also bitte: dichten Sie! Es darf sogar ein zweiter Rosenkavalier sein...“
Hofmannsthal griff in seinem neuen Libretto auf Motive aus zwei bereits bestehenden Werken zurück - Lucidor und Der Fiaker als Graf -, die er nun zu einer lyrischen Komödie umarbeitete. Eine endgültige Fassung lag nach heftigen Diskussionen 1929 vor. Zwar mahnte er den Komponisten noch, bei der Musik „die Melodie etwas mehr in die Stimmen“ zu legen und „das Orchester, mindestens auf große Strecken, begleitend und, nicht sich in der Symphonie auslebend, sich der Stimme zu subordi¬nieren“, doch starb er völlig unerwartet, bevor er Teile der Komposition gehört hatte. Sein plötzlicher Tod ging dem Komponisten so nahe, dass er lange Zeit brauchte, um das gemeinsame Werk zu vollenden. Erst am 1. Juli 1933 fand die Uraufführung unter der musikalischen Leitung von Clemens Krauss in Dresden statt. Sie war ein großer Erfolg, der Strauss’ Stellung als bedeutendster deutscher Komponist dieser Zeit festigte.
Libretto von Hugo von Hofmannsthal