Ein Mensch, der aus wirtschaftlichen Gründen und aufgrund der Engstirnigkeit und Feigheit der Mitmenschen aus der Bahn geworfen wird und daran zerbricht. Ödön von Horváth hat gemeinsam mit dem Gerichtsreporter Lukas Kristl 1932 eine wahre Begebenheit auf die Bühne gebracht. Das Volksstück Glaube Liebe Hoffnung ist ein Stück über Menschen in einem eher unspektakulären Kriminalfall und eine Parabel auf die gesellschaftliche Entsolidarisierung, eine Synthese aus Ernst und Ironie. Oder, wie Horváth es selbst ausdrückte: „Alle meine Stücke sind Tragödien - sie werden nur komisch, weil sie unheimlich sind. Das Unheimliche muss da sein.“
Heute, in einer Zeit des permanenten Sozialabbaus, bleiben wieder einmal die Ärmsten auf der Strecke. Unsere Elisabeth, deren sukzessiven Absturz wir erleben, wird von niemandem beschützt. Wer arm ist, wird noch zusätzlich bestraft. Dafür haben wir, als Armes Theater, ein besonderes Feingefühl entwickelt. Deshalb ergreifen wir Partei für die, die alle so gerne übersehen werden und die so dringend unsere Hilfe brauchen, indem wir ihre
Geschichten erzählen.
Mit Inge Altenburger, Beatrice Forler, Walter Gellert, Victor Kautsch, Georg M. Leskovich, Stefano Marcello, Krista Pauer, Dustin Peters, Michael Schusser
Regie Erhard Pauer