Die schöne Armida hat, mit höllischen Zauberkräften begabt, das Heer der feindlichen Kreuzritter außer Gefecht gesetzt. Nur der kühnste der christlichen Helden, Rinaldo, hat ihr widerstanden. Zerrissen zwischen Faszination und Wut schwört sie Rache. Als sie Rinaldo endlich in ihrer Gewalt hat, ist Armida aber nicht im Stande ihn zu töten. Aus Scham über diese Schwäche lässt sie Rinaldo von ihren Dämonen »ans Ende der Welt« bringen, ruft ›Den Hass‹ an, der sie von ihrer Liebe befreien soll, und muss schließlich doch vor den ungewohnten Gefühlen kapitulieren. Nach einer kurzen Zeit des gemeinsamen Glücks bewahrheitet sich allerdings der Fluch des ›Hasses‹:
Rinaldo, von den Rittern bei seinem Ehrgeiz gepackt, verlässt sie, um sich wieder männlichen Aufgaben zu widmen.
Gluck entwirft mit atemberaubender Dramatik und feinsten musikalischen Stimmungswechseln ein höchst spannendes psychologisches Drama, um Liebe als Gefühl zwischen Selbstaufgabe und Selbstverwirklichung zu diskutieren. Mit seiner fünften Reformoper setzen wir – nach Iphigenie auf Tauris – unsere Beschäftigung mit diesem sehr zu Unrecht vernachlässigten Komponisten fort. »Ich bekenne, dass ich gern meine Karriere mit dieser Oper beenden würde«, schrieb Gluck. Zum Glück hat er es nicht getan.
Musikalische Leitung ... Konrad Junghänel
Inszenierung ... Calixto Bieito
Bühnenbild ... Rebecca Ringst
Kostüme ... Ingo Krügler
Chöre ... Robert Heimann
Lichtgestaltung ... Franck Evin
Dramaturgie ... Bettina Auer
Armida ... Maria Bengtsson
Hidraot ... Peteris Eglitis
Rinaldo ... Peter Lodahl
Artemidoro ... Christoph Schröter
Ubaldo ... Günter Papendell
Der dänische Ritter ... Thomas Ebenstein
Phénice ... Olivia Vermeulen
Sidonie ... Karolina Andersson
Aronte ... Hans-Peter Scheidegger
Der Haß ... Maria Gortsevskaya
Eine Najade ... Karolina Andersson
1. Koryphäe ... Anna Borchers
2. Koryphäe ... Nicola Proksch
Ein Dämon in Gestalt Melissens ... Anna Borchers
Ein Lustgeist ... Olivia Vermeulen
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