An unterschiedlichsten Stationen kann der Besucher Neuenheim und die Lebensweisen und -welten seiner Bewohner auf realistische wie fantastische Art und Weise gänzlich neu erfahren. Dem Projekt geht eine intensive Phase der Recherche und Beschäftigung mit einem der spannungsvollsten Teile Heidelbergs zwischen Campus und Heiligenberg, Villen und Wildnis voraus. Neuenheimer Bürgerinnen und Bürger sind als Darsteller beteiligt.
Mikro- wie Makrokosmos eines Menschen – seines Körpers und seiner Lebensgeschichte – nimmt der Eröffnungsabend von pvc-Regisseur Tom Schneider unter die Lupe. Im Physical Theatre „Virus“ erkennt ein erfolgsorientierter wie -gewohnter Börsenmakler seine Welt nicht wieder: Von einem Computervirus befallen, versucht er in der Quarantäne gegen Schicksal und Gedanken anzurennen, um die Kontrolle über sein sonst perfekt funktionierendes Leben wiederzugewinnen. Die Figur aus dem Monolog „Erreger“ des deutschen Dramatikers Albert Ostermaier verkörpert in der Bearbeitung von pvc-Tänzerin Monica Gillette, die zuletzt mit ihrem Solo „Die Beschenkten“ im Tanzfestival 7 zu erleben war.
Die tragische Liebe von „Tristan und Isolde“ ist ein leidenschaftliches Ringen. Unzählige Künstler haben sich der Legende um Liebestrank und Liebestod gewidmet, die vor allem durch Wagners Oper Bekanntheit erlangte. pvc-Choreograph Graham Smith akzentuiert ihr enormes körperliches Potential im Motiv des Liebestods zur Musik von Wagner, Radiohead u. a. Gemeinsam mit der Tänzerin Alice Gartenschläger und der Puppenspielerin Vanessa Valk lassen Tänzer und lebensgroße Puppen den höchst physischen Rhythmus der Tragödie erkennen, die nicht nur die Liebe Tristans zu Isoldes und gesellschaftliche Konventionen, sondern die Körper selbst auf eine spektakuläre Zerreißprobe stellt.
Tragisch endet auch die Liebe von „Romeo und Julia“. Eine eigene, explosive Version des Balletts von Sergei Prokofjew bringen 40 Heidelberger Jugendliche unter der Leitung des Choreographen Gary Joplin Ende Juni auf die Bühne. Im Festival geben sie hiervon eine Kostprobe und im Nachgespräch einen Einblick in ihre intensive Probenarbeit.
Kein pvc-Festival ohne Gastspiel und Workshops, in denen die Tänzer ihr Können vermitteln. Weitere Informationen hierzu finden sich im Festivalfaltblatt. Und wieder können Tanzfreunde das ganze Programm besonders günstig mit dem TanzFestivalPass für nur 40,-, ermäßigt 20,- Euro erleben – er gilt für alle Vorstellungen und Workshops.
Karten sind an der Theaterkasse unter 06221.5820000 oder 4332212 und im Internet unter www.theater.heidelberg.de erhältlich.