Der Hotelbesitzer Stefan ist mit seiner Existenz als Selbstständiger überfordert und träumt von einem stillen Dasein als Angestellter. Seine Frau Doris trainiert mit Guenther für die deutschen Meisterschaften im Amateurtanz. Dieter, Angestellter im Bonner Innenministerium, und seine Frau Margot haben die besseren Tage bereits hinter sich. Für ein wenig Abwechslung sorgt Karl, das „Opfer“. Durch einen von Doris verursachten Verkehrsunfall verletzt, hat er sich dauerhaft im Hotel eingenistet – eine schillernde Figur, die zaubern kann und die „hochempfindliche Lebensgemeinschaft“ durcheinander schüttelt.
Botho Strauß entwirft in seiner 1975 uraufgeführten Komödie ein skurriles Panorama bürgerlicher Befindlichkeiten. Von utopischen Aufbruchsgedanken hat man sich längst verabschiedet, von großen Gefühlen ist nur noch ein kläglicher Rest geblieben – als letzter Ausweg bleibt nur die Tiefkühltruhe. Ein parodistisches Mysterienspiel als Spiegel bundesrepublikanischer Wirklichkeit.
Inszenierung Stephan Rottkamp
Bühne Robert Schweer
Kostüme Justina Klimczyk
Dramaturgie Carolin Losch
Mit Michele Cuciuffo, Urs Peter Halter, Pauline Knof, Christiane Roßbach, Wolfram Rupperti, Janina Sachau, Hans-Jochen Wagner u. a.