Unter der künstlerischen Leitung von Jutta Czurda und Johannes Beissel
kommt das gleichnamige Theaterprojekt zur Premiere und beschließt inhaltlich die erste Runde des Brückenbaus. Wie im gesamten Community-Projekt stehen auch hier neue Formen der Begegnung im Mittelpunkt, vor allem mit jenen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind, die keinen Facebook-Account haben, die ihre Befindlichkeit nicht eben in die Welt hinaus twittern.
Auf einer Reise durch das Kulturforum verwischen die Grenzen zwischen
Kunstmachern und Kunstbetrachtern. Szenen und Tanzsequenzen in der Großen Halle, Installationen und interaktive Stationen im Kleinen Saal, Klangerlebnisse und Erzählungen in der intimen Atmosphäre des Uferpalasts liefern immer neue Perspektiven, Einblicke und Erfahrungen für Zuschauer und Darstellende. Es entsteht ein immerwährender, sich verändernder Dialog zwischen Betrachter und Betrachteten. Auch die Semester-Werkstätten der Spielzeit 2009/2010 liefern mit ihren Recherche- Bausteinen wesentliche Elemente des Begegnungsabends und jeder „Zuschauer“, der sich auf die Begegnung einlässt wird zum Mitgestalter dieses Theaterabends und kann
damit ein Stück von sich selbst sichtbar machen.
Teilnehmer der Semester-Werkstätten:
Marion Aumüller
Gaby Balling
Christine Bell
Dorothea Bosert
Susanne Czeicke
Monika Danninger
Angela Deger-Schuhmann
Ulrike Eller
Ekkehard Fugmann
Rosemarie Germer
Sabine Hamann-Hener
Christian Hödl
Petra Jacoby
Ingrid Kühne
Kai-Uwe Kuwertz
Jacqueline Majbour
Sabine Neubauer
Marc-Daniel Nunner
Maria Pößl
Thomas Reher
Susanne Rümpelein
Barbara Schlatterbeck
Johannes Schoierer
Regine Schramm
Claudia Schrödel-Förster
Isa Schuberth
Ingrid Sondershaus
Barbara Spering
Angelika Steger
Laura Steiner
Monika Utasi
Gisela Volk
Erica Weinhart
Silke Weßling
Waltraud Wolff
Leitung der Semester-Werkstätten:
Ewald Arenz
Jutta Czurda
Michaela Domes
Ingeborg Schilffarth
Sprecher/Darsteller:
Hannes Seebauer
Michaela Domes
Idee/Künstlerische Leitung: Jutta Czurda, Johannes Beissel
Künstlerische Mitarbeit: Yvonne Swoboda
Raum/Licht Christian van Loock
Toncollage Yvonne Swoboda, Frank Zeidler
Fotografie/Videoinstallation: Jan Sebastian Spering
Dramaturgie: Matthias Heilmann
Produktionsorganisation: Yvonne Swoboda
Kostüm: Anke Kreuzer-Scharnagl
Requisite: Daniela Weigel
Technik: Frank Zeidler, Sabine Bock
Mitarbeit: Mitglieder des Theater Jugendclub Fürth
Das brückenbau-Projekt am Stadttheater Fürth
Auf dem Theater sind Zuschauer und Künstler nur scheinbar getrennt. Auf der Bühne wird gesungen, getanzt, gespielt, doch ohne das Publikum wäre es eine ziemliche einsame und unsinnige Angelegenheit, und so bedingen sich Publikum und Künstler, sind voneinander abhängig, leben nur durch die jeweils andere Seite. Das Projekt brückenbau soll mit vier Pfeilern, bestehend aus Schauspiel, Schreiben, Singen und Tanz, zwischen diesen beiden Seiten, dem Publikum und den Künstlern, eine neue Brücke schlagen. Jutta Czurda im Vorwort der brückenbau-Broschüre 2010/2011
Viele Menschen haben sich in der vergangenen Spielzeit auf und über die angebotenen Brücken des Community-Projekts gewagt, haben das Theater hautnah erlebt, haben in vier Semester-Werkstätten geschrieben, gespielt, gesungen und getanzt, sich in Workshops Inszenierungen erspielt, im
Community-Dance ihre Tanzleidenschaft entdeckt und in Brückenfesten miteinander gefeiert. Das Theater wurde zu einem lebendigen und mitreißenden Ort der Begegnung. Unter dem Motto „Theater macht reich“ widmet sich der Brückenbau in dieser Spielzeit dem Theater als gemeinsamen Erinnerungsraum. „Wir sind Erinnerung“ lautet das Thema der diesjährigen Werkstätten. Menschen aller Altergruppen möchten wir einladen und ermutigen, ihre Geschichte(n) mit uns zu teilen und die Begegnung zwischen den Generationen zu einem bereichernden Erlebnis zu machen. Der Reichtum erinnerter Biografie, aber auch der Verlust von Identität, etwa bei einer Demenzerkrankung – das gesamte Kaleidoskop eines gelebten Lebens zwischen Erinnern und Vergessen also – sind Stoffe, aus denen die diesjährigen Semester-Werkstätten schöpfen. So folgt der Brückenbau auch weiterhin der Idee, Unsichtbare sichtbar zu machen, Ungehörten Gehör zu schenken und vielen Menschen Theater mit allen Sinnen erlebbar zu machen.
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