Flankierend dazu bringen sie Presse, Politik und Justiz auf ihre Seite und setzen mit Terror und Drohungen die Demokratie außer Kraft.
Bertolt Brecht warnte 1941, als er das Stück im finnischen Exil niederschrieb, vor den Konsequenzen der Nazidiktatur, deren Unterwerfungsfeldzug er zum damaligen Zeitpunkt noch für „aufhaltsam“ hielt. Die Figur des Arturo Ui ist aus den Lebenswegen von Adolf Hitler und Al Capone komponiert, die blutrünstige, clowneske Gruppe um ihn herum wurde inspiriert von Röhm, Goebbels und Göring.
Geschickt setzt sich Ui in Szene und verführt die Massen. Dafür nimmt er sogar Schauspielunterricht. Flügelkämpfe zwischen seinen Anhängern werden durch Liquidationen final gelöst: Die Bewegung frisst ihre Kinder und errichtet auch im Innern ein Angstregime.
Als satirische Parabel, komödiantisch und visionär, zeigt der „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, wie aus wirtschaftspolitischen ‚Reformen‘, Propaganda und inszenierter Gewalt im Handstreich eine Gesellschaft umgebaut werden kann. Ein Vorgang, der, so meint Regisseur Volker Hesse, uns im gegenwärtigen Europa erneut ins Bewusstsein rückt.
Regie – Volker Hesse
Ausstattung – Stephan Mannteuffel
Musik – Bojan Vuletić
Choreografie – Chrystel Guillebeaud
Arturo Ui, Gangsterchef – Heisam Abbas
Ernesto Roma, sein Leutnant – Achim Buch
Manuele Giri – Maximilian Laprell
Giuseppe Givola, Blumenhändler / Bowl, Kassierer bei Sheet – Sven Walser
Clark (Geschäftsmann, Führer des Karfioltrusts) / Der Richter – Reinhart Firchow
Butcher (Geschäftsmann, Führer des Karfioltrusts) / Der Verteidiger – Jonas Gruber
Flake (Geschäftsmann, Führer des Karfioltrusts) / Der Ankläger – Harald Schwaiger
Sheet, Reedereibesitzer / O'Casey, Untersuchungsbeauftragter – Andreas Grothgar
Der alte Dogsborough – Wolfgang Reinbacher
Der junge Dogsborough – Markus Danzeisen
Ted Ragg, Reporter des »Star« / Der Angeklagte Fish / Der junge Inna, Romas Vertrauter – Gregor Löbel
Dockdaisy / Betty Dullfeet – Mona Kloos
Eine Schauspielerin / Eine Frau – Manuela Alphons
Der Arzt / Ignatius Dullfeet – Andreas Weißert
Eine Sopranistin – Hiltrud Kuhlmann
Pianist – Klaus-Lothar Peters
24.01.2016 18.00
01.02.2016 19.30
14.02.2016 18.00
20.02.2016 19.30
25.02.2016 19.30
19.00 Einführung