Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„Blutrote Schuhe“ von Charles Way - Das Junge Theater des Theaters Heidelberg „Blutrote Schuhe“ von Charles Way - Das Junge Theater des Theaters... „Blutrote Schuhe“ von...

„Blutrote Schuhe“ von Charles Way - Das Junge Theater des Theaters Heidelberg

Premiere Sa 17.09.2016, 17.00 Uhr, Zwinger 3. -----

Franvera lebt mit ihren Eltern in einem Land weit weg und doch ganz nah. Sie liebt es, zu tanzen. Sie putzt sich sogar tänzelnd die Zähne. Die Dorfbewohner fragen sich, wie sie sich in diesen Zeiten nur so ausgelassen bewegen kann? Doch eines Tages steht Franvera still. Ihre beste Freundin Anna darf keinen Kontakt mehr mit ihr haben.

Anna soll sich nicht mit Leuten ‚ihrer Art‘ abgeben. Das macht das Mädchen wütend. Bei einem Fest bekommt Franvera von ihren Eltern rote Tanzschuhe geschenkt. Rote Schuhe besitzt im Dorf keiner. Die Schuhe der anderen sind entweder braun oder schwarz. Ein Donner ist zu hören, aber kein Unwetter in Sicht. Was bedeutet das? Anna weiß es: Sie warnt vor Soldaten, die Franveras Familie aus dem Dorf treiben wollen. Franvera hat zwei Stunden, um die wichtigsten Dinge einzupacken …

 

Charles Way siedelt das Stück im früheren Jugoslawien an und erzählt, wie Krieg und Flucht ein Mädchen, das nichts lieber möchte als Tänzerin werden, traumatisieren. Er verwebt Franveras Geschichte mit Motiven aus Hans Christian Andersens Märchen „Die roten Schuhe“. So schafft er eine kraftvolle, poetische Geschichte unserer Zeit. (Das Stück ist für alle ab 10 Jahren geeignet.)

 

Der Autor schreibt seit 1978 Stücke für das professionelle Theater (für Erwachsene und Kinder). Er arbeitet immer wieder intensiv mit verschiedenen Theatergruppen in England, Wales und Nordirland, die sich neuen Themen und Ideen aufgeschlossen zeigen. Charles Way hat inzwischen um die fünfzig Stücke verfasst, die weltweit gespielt werden. 2010 wurde er für "Verschwunden" mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet. 2015 erhielt er den ACA Members' Award.

 

Mit „Blutrote Schuhe“ eröffnet Natascha Kalmbach als neue Leiterin des Jungen Theaters (Theater und Orchester Heidelberg) mit dem gesamten Jungen-Theater-Ensemble und Live-Musikern auf der Bühne die Spielzeit 2016|17 im Zwinger 3. Sie studierte Theaterwissenschaft, Nordische Philologie sowie Neue Deutsche Literaturgeschichte. Ihre Theaterlaufbahn begann sie zunächst als Regieassistentin an der Badischen Landesbühne Bruchsal, wo sie erstmals inszenierte. Die nächste Station waren die Städtischen Bühnen Münster, wo sie als Assistentin und Regisseurin arbeitete. Mit ihrer Inszenierung „Rose und Regen, Schwert und Wunde“ gewann sie 1994 den Regiepreis des Landes Nordrhein-Westfalen. 1995 begann Natascha Kalmbach als freiberufliche Regisseurin zu arbeiten. Nach fast 50 Inszenierungen mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendtheater u. a. an der Württembergischen Landesbühne Esslingen, den Wuppertaler Bühnen, am Landestheater Salzburg, Theater Kiel sowie am Schauspiel Essen übernahm sie 2009 die Künstlerische Leitung des Jungen Theaters an der Landesbühne Niedersachsen-Nord in Wilhelmshaven. Im Rahmen dieser Tätigkeit leitete und organisierte sie 2011 das deutsch-niederländischen Kinder- und Jugendtheaterfestivals vis-à-vis. Seit 2012 ist sie wieder freiberuflich als Regisseurin aber auch als Theaterpädagogin und Autorin tätig. Ihr Stück „Psst! Frau Prof. Dr. D. Zibel hat einen Ohrwurm“ wurde 2014 an der Landesbühne Niedersachsen-Nord uraufgeführt. Ihren Text (K)eine Ahnung vom Leben brachte sie 2015 in eigener Inszenierung mit ihrem freien Kindertheaterlabel Theater Glux – gefördert vom Kulturamt Münster - auf die Bühne.

 

aus dem Englischen von Uwe Dethier

 

Der Kartenvorverkauf für die Premiere und die ersten weiteren Vorstellungen läuft. Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000;

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEINSTE SCHATTIERUNGEN DES GEFÜHLS -- Stuttgarter Philharmoniker unter Gabriel Feltz mit Berg und Brahms in der Liederhalle Stuttgart

Wieder konnte man als "Minutenstück" eine interessante Komposition eines Studenten der Kompositionsklasse von Prof. Marco Stroppa an der Stuttgarter Musikhochschule hören. Der 1987 in Mailand geborene…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑